Achat

Der Ursprung des Namens Achat lässt sich bis zum 4. Jahrhundert v. Chr. zurückverfolgen. Sein Name soll sich vom sizilianischen Fluss Achates (heute Dirillo) ableiten, nach welchem ihn der berühmte griechische Philosoph Theophrastos benannt hat. Eine andere Behauptung besagt, dass der Name des farbenprächtig gemusterten Steins von dem griechischen Wort ἀγαθός (gut, edel) stammt.

Der zeitlose Achat überzeugt die Menschen seit Jahrtausenden mit seinen leuchtenden Farben und atemberaubenden Schichtungen.

Achat gehört zur Gattung der Chalcedone und ist eine kryptokristalline Form des Quarzes. Er zeichnet sich durch eine breite Palette lebendiger Farben aus, die durch Spuren von Eisen-, Mangan-, Titan-, Chrom-, Nickel-, Kalziumoxiden und anderen Elementen verursacht werden. Aufgrund seines prächtigen Glanzes und seiner Festigkeit ist er ideal für die Herstellung von Schmuck geeignet, so ist z.B. Moosachat Schmuck sehr beliebt. Juweliere können sich die faszinierenden Farbbänder des Steins zunutze machen, die in den Hohlräumen von Eruptivgestein durch den Verlust von Wasser aus den Kieselsäurelösungen entstanden sind.

Auf den ersten Blick ähnelt der Achat einem Kaleidoskop. Seine vielfältigen Farben und Muster sind immer einzigartig und bezaubernd. Der Edelstein ist in verschiedenen Variationen fast überall auf der Welt zu finden, in Deutschland z.B. im Erzgebirge, in Mainfranken, im Spessart und in Thüringen. Nach dem Polieren wird er unübersehbar. Achat Schmuck ist sehr beliebt. Wer würde nicht seine Schattierungen und seine Rätselhaftigkeit lieben?

Überblick

• Edelsteinfamilie Quarz
• Sternzeichen Zwillinge und Jungfrau
• Härte (Mohs Härteskala)
• Fundorte USA, Brasilien, Mexiko, Uruguay, Russland, Namibia, Indien, Madagaskar, Deutschland
• Geburtsstein Mai
• Farbe
  Alle Farben, am häufigsten Grün, Gelb, Braun, Rot und Rosa

Gemmologische Parameter des Achat

• Chemische Zusammensetzung SiO2 (Siliziumdioxid)
• Relative Dichte 2,58 – 2,64
• Kristallsystem Hexagonal
• Brechungsindex 1,530 – 1,540
• Doppelbrechung 0,004
• Strichfarbe Weiß
• Absorptionsspektrum 6 450 – 6 700

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Farbe (color)

Achat ist bekannt für seine atemberaubende Vielfalt an Mustern und Farben, die von erdigen Braun- und Rottönen bis zu leuchtenden Grün-, Gelb- und Blautönen reichen können. Das einzigartige Aussehen des Steins ist das Ergebnis verschiedener Mineralien und Verunreinigungen, die während seiner Entstehung in seine Masse gemischt wurden. Die Schichten des Minerals variieren in Krümmung, Ebenheit, Dicke, Farbe und Transparenz. Es gibt eine große Anzahl von Sorten, die oft nach dem Fundort benannt sind. Lernen wir die interessantesten kennen, die in der Schmuckindustrie verwendet werden.

• Moosachat: Der transparente bis milchig-weiße Stein weist moosgrüne Formen auf, die an winzige Pflanzen oder Moose erinnern, die im Inneren des Edelsteins verborgen sind. Die verschlungenen verzweigten Muster stellen Eisen- oder Manganoxide dar. Vorkommen gibt es vor allem in den USA, Indien und Russland.
  
  
• Erdbeerachat: Der rosa Achat besticht durch seine zarte, durch Einschlüsse akzentuierte Farbe. Jeder Stein hat ein einzigartiges Muster.
  
  
• Blauer Spitzenachat: Er zeichnet sich durch feine blaue und weiße bis graue Streifen aus, die an Klöppel-Spitzen erinnern. Er entstand, als mineralhaltiges Wasser in Hohlräume im Vulkangestein sickerte. Er wird häufig in Namibia gefunden.
  
  
• Verrückter Spitzenachat (Crazy Lace Achat): Seine verschlungenen Muster ähneln geklöppelten Spitzen und sind durch Eisen und Aluminium gefärbt. Der Stein besitzt Wirbel in cremefarbenen, schwarzen, grauen, goldenen, rosa oder roten Tönen. Die weiße Basis macht ihn noch attraktiver. Er wird hauptsächlich in Mexiko gefunden.
  
  
• Dendritischer/Baumachat: Er ist einer der wertvollsten Achate.Die typischen schwarzen und braunen baumartigen Einschlüsse, die an Äste, Wurzeln oder Farne erinnern, heben sich von dem hellen Hintergrund ab.
  
  
• Feuer- oder Flammenachat: Der Stein verweist auf das Glühen flackernder Flammen und ist eine der seltensten und begehrtesten Formen. Dünne Farbschichten werden durch Eisen- und Manganverunreinigungen gebildet. Durch die Reflexion des Lichts entsteht ein Regenbogeneffekt. Er kommt vor allem im Südwesten der USA und in Mexiko vor.
  
  
• Festungsachat: Ringförmige oder parallele Zickzack-Streifen imitieren den Grundriss einer Festung. Er ist einer der häufigsten und am leichtesten erkennbaren Achate. Die Streifen sind in Schichten kristallisiert, die der Form des Hohlraums folgen. Er kommt zum Beispiel in Brasilien und Uruguay vor und hat verschiedene Unterarten, die meist nach ihrem Fundort benannt werden. Eine Besonderheit ist der Achat vom Lake Superior, der durch seine leuchtend roten, orangefarbenen und gelben eisenhaltigen Streifen auffällt. Er wurde während der Eiszeit vor 10.000 bis 15.000 Jahren um den Lake Superior in den USA verbreitet.
  
  
• Federachat (plume agate): Er zeichnet sich durch feder- oder fächerförmige Einschlüsse aus, die wie Rauchfahnen oder Wolken aussehen. Sie können weiß und grau, aber auch mehrfarbig sein. Die USA sind eine wichtige Quelle.
  
  
• Iris- oder Regenbogenachat: Dieser wunderschön gefärbte Stein entsteht, wenn dünn geschichtete transparente Bänder aus Chalcedon und anderen Mineralien über dunklerem undurchsichtigem Gestein liegen. Das Licht, das durch die transparenten Teile des Steins fällt, wird gebrochen und gestreut, wodurch ein Farbspektrum von Blau über Grün und Violett bis Gelb entsteht.
  
  
• Botswana-Achat: Der Stein ist berühmt für seine subtilen Streifen aus warmen Grau-, Weiß-, Rosa- und Brauntönen, die an Sonnenuntergänge erinnern. Der Name macht deutlich, dass er in Botswana vorkommt.
  
  
• Turritella-Achat: Man erkennt ihn an der dunkelbraunen oder schwarzen Farbe der versteinerten Schnecken der Gattung Turritella in hellerem Stein. Die Schalen können Millionen von Jahren alt sein. Heimisch in Wyoming, USA.

Reinheit (clarity)

Wir behandeln Achate anders als andere Edelsteine, wenn es um ihre Reinheit geht. Mit wenigen Ausnahmen handelt es sich um durchscheinende oder halbtransparente Steine, die Licht durchlassen. Je reiner der Achat ist, desto höher ist sein Preis. Wenn Sie den Stein gegen das Licht halten und keine Einschlüsse oder schwarzen Flecken sehen, können Sie seine Qualität bestätigen. Diese Regel gilt nicht für Sorten wie Moosachat oder dendritischen Achat, die durch ihre originellen Einschlüsse auffallen.

Achat Schmuck

Schliff (cut) und Form (shape)

In der Schmuckherstellung werden Achate meist sandgestrahlt und zu unterschiedlich geformten Cabochons und Geoden poliert. Das Ziel ist es, das Schichtmuster oder die Einschlüsse des Steins so gut wie möglich zur Geltung zu bringen. Sammler schätzen auch oft geschnitzte Steine mit detaillierten Mustern.

Bearbeitung von Achat

Achate lassen sich aufgrund der Porosität des Steins häufig und leicht nachfärben. In der Regel handelt es sich um ein stabiles Verfahren, das den Edelstein nicht beschädigt. Als erste, wo man den Farbton von Achaten industriell veredelte, war Idar-Oberstein in Deutschland im 19. Jahrhundert, obwohl die Steine schon Jahrhunderte zuvor gefärbt worden waren. Meistens wird der Farbton von grauen Achaten verstärkt und in leuchtende Blau- und Rottöne verwandelt.

Zu den wärmebehandelten und gefärbten Steinen gehört häufig der Drachenachat, der durch sein unverwechselbares Muster aus wirbelnden Linien und Punkten, die an Drachenschuppen oder -adern erinnern, beeindruckt.

Es gibt auch im Labor hergestellte Achate, die jedoch nicht die Interessantheit und die Vielfalt der natürlich entstandenen Muster erreichen.

Preis

Der Wert von Achat wird hauptsächlich durch die Farbe in Kombination mit dem Muster bestimmt. Im Allgemeinen handelt es sich um einen Stein, der im mittleren Preissegment erhältlich ist (je nach Farbe und Größe zwischen einigen wenigen und mehreren hundert Dollar). Gut gefärbte Regenbogenachate oder Moosachate und dendritische Achate mit interessanten Mustern klettern am höchsten. Zu den teuersten Varianten gehört eine spezielle blaue Variante, die aus 43 Mineralien besteht, die nur im Staat Washington abgebaut werden kann.

Mythen und Legenden

Der Mensch verwendet Achat als Edelstein, seit er Schmuck herstellt. In der Antike wurde er sehr geschätzt und galt als Durstlöscher und Schutz vor Fieber. In schriftlichen Aufzeichnungen wird er als der ersteEdelstein erwähnt. Die frühesten künstlerisch bearbeiteten Achate stammen aus Mesopotamien, und die dort gefundenen geschnitzten Tiere stammen aus der Zeit zwischen 2000 und 1001 v. Chr. Die Sumerer stellten bereits 3000 v. Chr. Schmuck, Werkzeuge und Ritualgegenstände aus Achat her.

Bereits vor mehr als 3 500 Jahren erwarben die Ägypter Achate in Sizilien, weshalb sie häufig die königlichen Juwelen und Gräber schmückten. In der persischen Kultur glaubte man, dass der Achat seinen Träger vor Naturkatastrophen schützen und Gefahren vor ihrem Eintreffen erkennen würde, so der römische Historiker Plinius der Ältere. Die Römer erwarteten, dass der Stein sie unsichtbar machen würde, und fertigten Siegelringe und Gebrauchsgegenstände aus ihm. Ebenso wie die Griechen mahlten sie Achat zu einem Pulver und verwendeten es als Gegenmittel bei Schlangenbissen und Skorpionstichen.

Islamische Kulturen assoziierten die Achat Bedeutung mit Schutz und verwendeten ihn, um das Böse abzuwehren und Tragödien zu verhindern. Der Stein befreite auch von emotionalem Schmerz. Dort sind Achatringe mit dem Namen des Besitzers und einem Vers aus dem Koran auch heute noch sehr beliebt. Die alten Chinesen sahen es ähnlich: Achat half ihnen, spirituelles Bewusstsein zu erlangen und Ängste abzubauen.

Die Entdeckung des Feuerachats in den westlichen Teilen Nordamerikas geht auf die 1950er Jahre zurück. Der blaue Spitzenachat wurde in den frühen 1960er Jahren von George Swanson in der Kalahari-Wüste in Namibia entdeckt.

Achat und seine Wirkung

Viele halten den Achat für einen erdenden Stein. Die Achat Stein Wirkung liegt darin, dass er beruhigen und besänftigen soll sowie helfen, positive und negative Energie auszugleichen. Die Achat Wirkung auf die Psyche: Die Menschen glauben, dass er ein Edelstein der Selbstreflexion und der Wahrnehmung ist, der es dem Menschen ermöglicht, sein geistiges Wohlbefinden zu verbessern, Herausforderungen zu erkennen und Möglichkeiten zu schaffen, sie zu überwinden. In Zeiten des Wandels hilft er, realistische Erwartungen aufrechtzuerhalten.

• Moosachat harmonisiert den inneren Zustand und stärkt das Selbstvertrauen. Der grüne Achat hat eine große Wirkung. Besonders ein Moosachat Ring beruhigt und führt zurück zur Natur.
• Erdbeerachat entlastet Stress und hilft, sich wohl und sicher zu fühlen.
• Feuerachat bringt Energie und Feuerfunken. Hilft, aus einer stagnierenden Situation oder Beziehung auszubrechen. Inspiriert dazu, die Routine zu verlassen und neue Möglichkeiten zu suchen.
• Blauer Spitzenachat wirkt beruhigend und verbessert die Kommunikation. Er gleicht Negativität und Feindseligkeit am Arbeitsplatz und zu Hause aus.
• Dendritischer Achat hilft, emotional ausgeglichen und stark zu bleiben. Verleiht Seelenfrieden.
• Der Botswana-Achat fördert die Gesundheit und erleichtert die Überwindung verschiedener Hindernisse. Er fördert das Knüpfen von Beziehungen und beseitigt Ängste und Befürchtungen.

Die Achat Wirkung auf den Körper::Im Allgemeinen ist der Achat gut für die Körpermitte, das Verdauungssystem, die Atemwege und das Herz. Er unterstützt auch Schwangere und gerade Mutter gewordene Frauen.

Achat, nicht nur der Moosachat und Sternzeichen, verhilft Zwillingen dazu, sich ausgeglichener zu fühlen und verleiht ihnen ein tieferes Vertrauen in sich selbst, um Entscheidungen über ihr eigenes Leben zu treffen. Er bietet ihnen die Möglichkeit, ihre eigene Stimme zu finden und auch verborgene Fähigkeiten zu entdecken. Der Stein hat auch einen positiven Einfluss auf kritische und nachdenkliche Jungfrauen, für die er Harmonie bringt und ihr Herz öffnet.

Der berühmteste Achat von der Burrus Ranch

1967 wurde in einem Steinbruch in der Nähe von Licking, Missouri, ein besonders großer und beeindruckender Achat entdeckt, der über 200 Pfund wog und einen Durchmesser von über einem Meter hatte. Seinen Namen erhielt er von der Ranch, auf der er gefunden wurde. Er zeichnet sich durch seine auffälligen Farben, sein kompliziertes Streifenmuster und seine außergewöhnliche Härte aus. Ein Sammler kaufte ihn für Hunderttausende von Dollar, was ihn zu einem der teuersten Achate macht, die verkauft wurden.

Andere interessante Achate

Kampfachat aus Pylos

In der Nähe des Palastes von Nestor in Pylos, Griechenland, wurde im Grab (Griffin Warrior Tomb) eines bronzezeitlichen Kriegers aus dem Jahr 1450 v. Chr. ein kleiner Achat gefunden, der eine Szene zeigt, in der zwei Krieger gegeneinander kämpfen und ein dritter Krieger am Boden liegt. Der Edelstein ist 3,5 cm groß und seine Entdeckung datiert aus dem Jahr 2015. Die sehr detaillierte Gravur wurde nach Angaben der Wissenschaftler auf Kreta hergestellt.

Die Achatvase von Rubens

In der Eremitage in St. Petersburg befindet sich eine spätantike oder vielmehr byzantinische Vase, die aus einem einzigen Stück Achat geschnitzt ist. Sie wurde nach dem flämischen Maler benannt, der sie im 17. Jahrhundert auf einer Federzeichnung festhielt. Die Henkel der Vase, die 18,6 x 18,5 x 12 cm misst, sind mit dem Kopf des Pan mit nach oben gerollten Akanthusblättern verziert. Es wird angenommen, dass das Objekt um 400 vom byzantinischen Kaiser in Konstantinopel in Auftrag gegeben wurde. Es gelangte in die Sammlungen der Herzöge von Anjou, Kaiser Karls V., Peter Paul Rubens und des Mogulkaisers Jahangir.

Achatbecher in Form eines Stierkopfes aus der Tang-Dynastie

Über den Ursprung dieses außergewöhnlichen Kunstwerks streiten sich die Gelehrten noch immer. Einige glauben, dass es von Künstlern der chinesischen Tang-Dynastie (6.-10. Jahrhundert n. Chr.) geschaffen wurde, andere meinen, es sei ein Beweis für den regen Handel Chinas mit westlichen Ländern. Der geschnitzte Achatbecher hat die Form eines Stierkopfes (6,5 x 15,6 cm) und ist mit einem vergoldeten Mundstück verziert. Er ist ein schönes Beispiel für die Arbeit mit roten und weißen Schichten aus Edelstein. Der Becher wurde 1970 in der Nähe des Dorfes Hejia ausgegraben und kann heute im Geschichtsmuseum der Provinz Shaanxi bewundert werden.