Inklusionen und Einschlüsse bei Diamanten

Die Reinheit ist eine der Grundkategorien bei der Bestimmung des Wertes eines Diamanten und kann durch die Menge der Inklusionen/innere Eigenschaften (inclusions/internal characteristics) als auch der oberflächlichen Fehler/äußerer Eigenschaften (blemishes/external characteristics) charakterisiert werden. Beide lokalisieren jeweils die Mängel eines Steins: Inklusionen sind im Inneren des Steines und Unvollkommenheiten sind auf der Oberfläche. Genau diese Unzulänglichkeiten können die Brillanz eines Diamanten mindern, obwohl einige so klein sind, dass man sie nicht mit bloßem Auge sehen kann.

Sowohl Unvollkommenheiten als auch Inklusionen treten im Stein in verschiedenen Stadien seiner Entstehung auf. Inklusionen können beim Kristallwachstum auftreten, während Unvollkommenheiten eher beim Schleifen, bei der Einfassung in Metall oder beim Tragen auftreten. Die meisten von ihnen sind jedoch so winzig, dass sie nur durch das geschulte Auge eines zertifizierten Gemmologen gesehen werden. Im Weiteren stellen wir Ihnen die verschiedenen Arten von Unvollkommenheiten und Inklusionen vor.

Unvollkommenheiten auf der Oberfläche

Diamanten werden durch hohen Druck und hohe Temperatur geboren, deren Schönheit und Brillanz können aber äußere Einflüsse und menschliches Einwirken erheblich stören. Sowohl die Hände des Schleifers, des Politeurs oder des Trägers können zum Auftreten einiger der unten aufgeführten äußeren Schäden führen. Im Zertifikat werden diese grün oder schwarz markiert.

Abrieb/Abschürfungen (abrasion)

Abschürfungen sehen wie eine Reihe von Graten entlang der Facettenlinie aus, welche verschwommen und weiß wirken. Diese Unvollkommenheit ist das Ergebnis eines unsorgfältigen Umgangs mit den Steinen oder der unsachgemäßen Lagerung von Schmuck, was zur Reibung von Diamanten aneinander führt.

Dellen (pits)

Dellen sind oberflächliche Schäden, welche wie ein Abplatzern auf der Oberfläche, aussehen. Diese entstehen beim Polieren des Diamanten, bei dem Einschlüsse in Form von Punkten entfernt werden. Die Delle ist ein daraus entstehender, winziger Hohlraum.

Nicks (nicks)

Diese Graten ähneln kleiner weißer Punktdie durch langfristiges Tragen und Abnutzen des Diamanten gebildet werden. Sie treten in der Regel auf der Rundiste auf, aber sie erscheinen auch an den Kanten, wo die Facetten aufeinandertreffen. Der Stein kann sich dadurch so stark schwächen, dass er beim Tragen bricht.

Doppellinien, Knoten oder eine körnige Oberfläche (tin lines, knot lines or surface grain lines)

Es handelt sich um Linien, welche durch Verdoppelung oder große Inklusionen entstehen, welche eine andere Ausrichtung als der Hauptkristall haben. Sie steigen dabei als sichtbare Linien an die Oberfläche. Diese Linien oder Knoten lassen sich leicht von Spuren, welche beim Polieren entstanden sind, unterscheiden: Sie bewegen sich über die Verbindung der Facetten hinweg. Bei der Bestimmung sollte man aber eine Verwechslung mit den Wachstumslinien des Kristalls vermeiden, die man im Inneren des Steins sehen kann, nicht aber auf seiner Oberfläche. Die GIA verwendet in ihrem Zertifikat die Bezeichnung "Grainy surface not displayed" (eine körnige Oberfläche ist nicht erkennbar), die AGS "Surface grain lines not displayed". Diese körnige Oberfläche ist mit bloßem Auge selten erkennbar und wird während der Kristallisation des Diamanten gebildet, sodass sie kein Stein vermeiden kann.

Rohkristall Restfläche (naturals)

Unter der Oberfläche des geschliffenen Diamanten befindet sich eine Restfläche mit der Rohdiamantenoberfläche. In der Regel befindet sich dies direkt auf oder in der Nähe der Rundiste. Der Begriff "indented natural" wird verwendet, um den ungeschliffenen Teil zu beschreiben, der auf der Krone oder dem Pavillon erscheint. Die Oberfläche des Rohdiamanten erinnert an gezackte Linien oder kleine Dreiecke, die durch ihre Struktur als Trigons bekannt sind. Dies alles kann mit einem Mikroskop erkannt werden. Diese ungeschliffenen Stellen beeinträchtigen die Qualität des Diamanten nicht, da sie sein natürlicher Teil sind und keinen Steinbruch darstellen.

Kratzer und Schleifspuren (scratches and wheel marks)

Nicht eingefasste Diamanten, welche Händler in Diamantpapier aufbewahren, haben wahrscheinlich geschliffene Facettenlinien und können Kratzer aufweisen. Diese werden durch Abnutzung oder Kontakt mit anderen Steinen in der Schmuckbox verursacht. Bei einem gut verarbeiteten Diamanten sind, die Reste des Schleifens perfekt wegpoliert werden. Ein zu schnelles oder unsorgfältiges polieren der Steine kann Spuren des Schleifens beibehalten, welche eine Diffraktion oder Verlust der Brillanz verursachen. Diese Kratzer haben aber keinen Einfluss auf die Lebensdauer des Diamanten.

Zusätzliche Facetten (extra facets)

Überschüssige Facetten sind diejenigen Oberflächen, welche auf dem Diamanten überzählig sind und seine Symmetrie stören. Dies sind die Anzahl der Facetten, welche bei einem Brillant- oder Treppenschliff zu viel sind, um den Anforderungen des Schliffs gerecht zu werden. Diese überzähligen Facetten werden in der Regel dazu verwendet, um kleinere Defekte (ungeschliffene Teile oder Grate) zu beseitigen. Diese Facetten werden bei der Bestimmung des Reinheitsgrades nicht berücksichtigt. Tatsächlich haben Diamanten mit einem sehr hohen Reinheitsgrad oft eine Reihe anderer, zusätzlicher Facetten, die das Ergebnis einer Minimierung anderer Unvollkommenheiten sind.

Ungeschliffene Rundiste (rough girdle)

Eine unregelmäßige, körnige und gedellte Oberfläche zeichnet eine ungeschliffene Rundiste aus. In der Regel wird dies durch Einschlüsse in Form von Nadeln oder Federn ergänzt. Eine solche Rundiste sieht aus wie gewachst und ist oft schlecht platziert, und kann sogar von Abplatzern begleitet werden. Vermeiden Sie daher eine grobe Rundiste, die bei der Berührung nicht glatt ist und auf eine übermäßige Sprödigkeit des Steins hindeuten kann.

Brandspuren (burn marks)

Wenn der Diamant zu schnell poliert wird, kann die durch Reibung erzeugte Wärme, Wolken an den Stellen verursachen, wo der Stein vom Schleifer in Metallgriffen befestigt war. Während des Einfassens eines Diamanten kann dieser durch hohe Hitze beschädigt werden, welche notwendig ist, um die metallische Krappe zu befestigen. Diese Verbrennungen sind in der Regel leicht zu entfernen und haben keinen Einfluss auf die Haltbarkeit des Steins.

INKLUSIONEN

Jeder Diamant ist so einzigartig wie eine Schneeflocke. Es ist nicht leicht, den Lichtstrahlen zu widerstehen, die durch den Stein tretten und sein inneres Feuer entfesseln. Aber wenn diesen Strahlen große und dunkle Einschlüsse im Weg stehen, gibt es nicht viel zu bewundern. Neben dem Verlust des Funkelns ist der Diamant auch anfälliger für Beschädigungen. In der Regel enthält das Diamantzertifikat auch ein Diagramm, das die Arten von Einschlüssen bildlich darstellt. Werfen wir einen genaueren Blick auf die einzelnen Unvollkommenheiten, die die Schönheit des härtesten Minerals beeinflussen. Diese sind im Zertifikat rot markiert.

Risse (beard)

Sie treten in Richtung der Spaltebenen auf. Sie sind immer gerade und die Ebene der Risse weist feine Dehnungsstreifenauf, die ausgefransten Holzstöcken ähneln. Wir kennen auch Bandrisse und Risse rund um die Rundiste, die durch ein schlampiges Umgehen mit Rohdiamanten verursacht wurden.

Rundiste mit Fransen (bearded girdle)

Feine Haareinschlüssewerden im Bereich der Rundiste aufgrund von Fehlern beim Schleifen gebildet. Es ist notwendig, diese ausgeprägten gestreiften Risse mit einem grauen Ton und einer großen Konzentration beim Kauf zu vermeiden.

Rundiste mit Fransen (bearded girdle)

Feine Haareinschlüssewerden im Bereich der Rundiste aufgrund von Fehlern beim Schleifen gebildet. Es ist notwendig, diese ausgeprägten gestreiften Risse mit einem grauen Ton und einer großen Konzentration beim Kauf zu vermeiden.

Prellungen/Gefieder (bruises)

Sie bilden sich in alle Richtungen und werden hauptsächlich durch mechanische Belastung bei Druck oder einem Aufprall verursacht. Risse können bis zur Spaltebene gehen, wo sie sich weiter ausbreiten und Risse bilden können. Wie bei Rissen, können diese Prellungen in einem Stein gefunden werden, oder sie können in den Stein von der Oberfläche her eindringen. Es ist eine Art der Inklusion, die in der Regel durch den Schlag auf die Oberfläche des Steins gebildet wird. Diese Unvollkommenheiten, die an die Form einer Feder erinnern, breiten sich von dort aus. Typischerweise treten sie bei Verknüpfungspunkten von Facetten auf, aber in verschiedenen Größen können sie auch in anderen Teilen des Diamanten auftreten. Diese Prellungen sind oft das Ergebnis der Arbeit eines in Eile geratenen Schleifers, der unangemessen stark auf den Polierrad drückt.

Gerade Risse (cleavages)

Dies ist ein gerader Riss, der nicht von Federn begleitet wird. Bei einem Schlag im richtigen Winkel kann der Diamant durch diesen Riss in zwei Teile geteilt werden.

Höhlen (cavity)

Es handelt sich um natürliche Eindellungen oder Schäden, welche auf der Oberfläche des Diamanten auftreten und sich bis ins Innere des Steins erstrecken können. Dazu gehöre auch Aushöhlungen, die durch Kristalleinschlüsse verursacht werden, welche beim Schleifen aus dem Diamanten entfallen sind. In den meisten Fällen können diese Schäden nur auf Kosten eines großen Gewichtsverlustes entfernt werden, daher ist es bequemer, sie beizubehalten, auch wenn der Diamant damit einen geringeren Reinheitsgrad hat. Bei größeren Hohlräumen können Fett und Schmutz zurückgehalten werden, was zu einer Verdunkelung führt. Hohlräume auf der Krone oder der Rundiste beeinflussen das Eindringen und die Lichtbrechung nicht so sehr, wie wenn sie sich im Pavillon befindet.

Abplatzer (Chips)

Flache Löcher resp. Abplatzer, die durch Schäden an der Oberfläche des Steins verursacht werden, treten in der Regel am Rand der Rundiste oder an der Verbindung von Facetten auf. In der Regel werden sie durch Verschleiß oder versehentliche Stöße verursacht. Sie sind nicht groß, sodass sie leicht durch Schleifen und Polieren entfernt werden können.

Punkte (Pinpoints)

Dies sind kleine helle oder dunkle Kristalle, die im Diamanten vorhanden sind und entweder allein oder in Gruppen erscheinen. Einzelne Punkte haben keinen großen Einfluss auf die Reinheit des Steins, aber wenn sie in einem Bereich in einer Menge von drei oder mehr auftreten, bilden sie eine Wolke.

Wolken (cloud)

Die Wolken gewannen ihren Namen durch ihr trübes Aussehen und weißer Farbe. Bei näherer Betrachtung sind es jedoch Ansammlungen kleiner Punkte,welche im Inneren des Diamanten zu sehen sind. Wenn sie klein und zart sind, stellen sie keinen großen Qualitätsverlust bei der Reinheit dar. Wenn jedoch die Punkte, die durch mikroskopische Staubhohlräume oder Verunreinigungen gebildet werden, zu groß sind, können sie den Glanz des Steins beeinträchtigen.

Kristalle oder mineralische Einschlüsse (crystals)

Diamanten können minimale Kristalle und Mineralien enthalten. Einige dieser Einschlüsse können auch kleine Diamanten sein. Dabei handelt es sich oft um Fragmente von Granaten, Dioptamen, Spinell, Calcit, Olivin, Kieselsäure oder Eisenoxid. Obwohl die meisten von ihnen ohne Vergrößerung nicht sichtbar sind, lenkt ein größerer Klumpen oder Kristallmassen in einigen Fällen vom Aussehen des Diamanten ab und reduzieren so seinen Reinheitsgrad und Wert. Diese Art der Inklusion ist bspw. in einer facettierten Krone viel schwieriger zu erkennen als mitten in der Tafel.

Federn (feathers)

Dies sind winzige Risse im Inneren des Steins, die enthalten. Einige dieser Einschlüsse können auch kleine Diamanten sein. Dabei handelt es Federn ähneln und eine feine, weiße Farbe haben. Die Haltbarkeit des Diamanten wird in der Regel durch die Position der Feder beeinflusst. Wenn es einen Riss auf der Oberfläche des Steins oder in der Nähe der Rundiste gibt, ist der Diamant anfälliger für Beschädigungen. Kleine Risse unter der Oberfläche verursachen in der Regel keine nennenswerten Probleme.

Eintrübungen (twinning wisps)

Es sind unübersichtliche innere Eigenschaften von mikroskopisch kleinen Kristallen von staubartigem Aussehen. Bei einer kleineren und verstreuten Eintrübung wird die Reinheit des Diamanten nur sehr wenig beeinträchtigt. Größere und dichte Eintrübungen wirken sich dagegen auf die Transparenz und den Glanz des Diamanten aus, daher sind sie Ursachen für eine Abnahme des Reinheitsgrades. Eintrübungen sind das Ergebnis von Steinwachstumsstörungen und sind meist eine Kombination verschiedener Arten von Einschlüssen – Punkte, Wolken, Kristalle und Federn.

Zentrische Eintrübungen (grain centers)

Es ist kleine weiße oder dunkle Eintrübungen, die durch unregelmäßiges Kristallwachstum verursachtwerden, die in ihrem Aussehen Federn oder Punkten ähnelt. In der Mitte des Steins können sie einem kleinen Tornado ähneln. Sie treten allein oder in Gruppen auf. Sie sind nicht von allen Seiten und Winkeln sichtbar, daher erscheinen und verschwinden sie wieder, wenn sie sich mit einem Diamanten drehen. Leider ist es aufgrund der Lage in der Ebene, wo sich die Kristalle in Spiegelsymmetrie treffen, fast unmöglich, eine perfekte Politur zu erreichen.

Beabsichtigt natürlich (intended natural)

Der Teil des ursprünglichen Rohsteins, der unter der Oberfläche eines polierten Diamanten eingebettet wurde, befindet sich in der Regel unter der Rundiste und ist nur schwer zu finden. Diese Art der Inklusion kann mit Abplatzern (Chips) verwechselt werden. Wenn der Schleifer das Karatgewicht des Steins beibehalten will, muss er diesen ungeschliffenen Teil im Diamanten belassen.

Innere Körnung (internal graining)

Durch Abweichungen im Kristallwachstum entstehen in Diamanten Linien, Winkel und Kurven, die weißlich, gefärbt oder reflektierend erscheinen und die Transparenz des Steins bei 10-facher Vergrößerung beeinflussen können.

Inneres Laserbohren (internal laser drilling)

Das Bohren mit einem Laser im Diamanten erzeugt Einschlüsse in Form von Federn, die bis zur Oberfläche dringenbis zur Oberfläche dringen oder erweitert eine bereits vorhandene Unvollkommenheit und zieht sie nach oben. Diese Federn können dann gebleicht werden und die Sichtbarkeit der Inklusion wird reduziert.

Knoten (knots)

Die Knoten stellen Kristalleinschlüsse dar, die kleinen Knoten auf der Oberfläche des Diamanten ähneln. Diamanten mit einem Knoten haben einen geringeren Reinheitsgrad, da die Knoten in den meisten Fällen mit bloßem Auge sichtbar sind. Diamanten mit Knoten sind auch weniger haltbar. Bei richtiger Beleuchtung und Vergrößerung kann man beobachten, wo der Knoten auf die Oberfläche des Diamanten trifft.

Laserbohrloch (laser drilling hole)

Ein kleiner Tunnel, der von der Innenseite eines Steins bis zu seiner Oberfläche eindringt, wird in der Regel durch Laserbohrungen verursacht und ist mit bloßem Auge meist nicht sichtbar. Diamantschleifer verwenden einen Laser, um ein mikroskopisch kleines Loch in den Diamanten zu bohren, um schwarze Einschlüsse im Inneren zu entfernen. Dieses Verfahren wirkt sich erheblich auf den Steinpreis aus.

Nadeln (needles)

Dies sind lange, dünne Einschlüsse in Form einer Nadel. Sie erscheinen als Lichtstreifen in einem Stein und können manchmal sogar in Gruppen auftreten, welche die allgemeine Reinheit und den Wert beeinflussen. In der Regel ist dieser Mangel mit bloßem Auge nicht sichtbar.

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