Natürliche, modifizierte, synthetische oder simulierte Edelsteine

Wenn Sie sich dafür entscheiden, einen Edelstein zu kaufen, werden Sie sicherlich eine Vielzahl von unterschiedlichen Bezeichnungen und große Preisunterschiede der Steine bemerken, die auf den ersten Blick gleich aussehen. Die gemmologische Fachterminologie kann ebenso verwirrend und irreführend sein. Wer sich außerhalb des Goldschmiedegeschäfts befindet, kann sich daher leicht in Begriffen wie natürliche, modifizierte, synthetische, simulierte und geschaffene Steine verlieren, oder? Was genau verbirgt sich unter dem Namen Edelstein und Halbedelstein? Jede Quelle meint damit auf den ersten Blick etwas anderes. Wir können mit Ihnen mitfühlen und deshalb möchten wir Ihnen einige Einblicke in unsere Schmuckwerkstatt geben.

Edelsteine

Edelstein vs. Halbedelstein

Sehen Sie auch oft in Edelsteinläden, Fachzeitschriften und Büchern, Steine die mit Edelstein oder Halbedelstein gekennzeichnet sind? Haben Sie das Gefühl, dass jede der Quellen, auf die Sie gestoßen sind, ihre eigene Erklärung für diese Begriffe gibt? Wir werden versuchen, dies aufzuklären und Ihnen einzelne Begriffe zu erklären, denen Sie wahrscheinlich in der Welt der schimmernden geschnittenen Mineralien begegnen werden.

Die Vorstellung, dass einige Edelstein Arten teuer und andere nur halb so teuer sind, hat sich seit Jahrzehnten durchgesetzt. Diamanten, Rubine, Smaragde und Saphire sind traditionell als Edelsteine bekannt. Dies ist vor allem wegen ihrer außergewöhnlichen Farbe, Brillanz und Seltenheit und sie zeichnen sich auch durch einen hohen Preis aus. Edelsteine verdienen sicherlich ihren Sonderstatus, aber was steckt hinter einer ganzen Reihe von Mythen und Missverständnissen über Halbedelsteine?

Die Menschen glauben allgemein, dass die Aufteilung von Edelsteinen in Edelsteine und Halbedelsteine so alt ist wie die Menschheit selbst. Tatsächlich stammt die erste Erwähnung einer solchen Einteilung aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Als Legende kann man auch erachten, dass nur die vier oben genannten Steine (die sogenannten großen Vier) immer als Edelsteine betrachtet wurden. In Wirklichkeit ist dies aber immer von der Quelle abhängig, denn in vielen anderen Einteilungen werden weitere Elemente auf einer Liste mit Edelsteinen aufgeführt wie beispielsweise Perlen oder Opale. Für die alten Griechen gehörten auch Amethyste zu Edelsteinen, die diesen Status aber nach der Entdeckung großer Vorkommen in Brasilien und Uruguay in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts verloren hatten. Kurz gesagt wurde jeweils ein Stein mit einem niedrigeren Wert als ein Halbedelstein bezeichnet. Dieser Mythos der Einzigartigkeit von Edelsteinen wurde jedoch bald durch noch größere Raritäten in der Welt der schimmernden Halbedelsteine durch Steine wie Turmaline der Paraiba-Sorte, Tsavorite oder dem roten Beryl unterbrochen. Ihr Preis und ihre Ungewöhnlichkeit können den Preis pro Karat im Vergleich zu einem mittelwertigem Saphir deutlich übersteigen

Die Bezeichnung "Edelstein" oder "Halbedelstein", die in sich inkonsistent ist, sollte heute für niemanden maßgebend sein, der sich für den Kauf eines Steins interessiert. Heute ist es eine veraltete Klassifizierung, die nichts mit dem Zeitwert des jeweiligen Steins zu tun hat. Die Aufmerksamkeit des Käufers sollte sich auf die Farbe, die Reinheit, den Schliff sowie das Karatgewicht des ausgewählten Minerals konzentrieren. Selbst Goldschmiede verzichten auf diese irreführende Unterteilungen und bezeichnen alle Steine, die in der Schmuckindustrie verwendet werden, als Edelsteine.

Die World Jewellery Confederation (CIBJO) definiert den Edelstein als natürliches, anorganisches Material. Daraus folgt dass man heutzutage die Herrschaft der sogenannten großen Vier überschritten hat und den genauen Sammelnamen Edelstein verwendet man um eine Vielzahl von Mineralien wie Amethyste, Citrine, Granaten, Rubine, Turmaline, Saphire, Olivine und Diamanten usw. so zu bezeichnen.

  • Ring mit einem Cabochon Aquamarin und Diamanten Makena
    Ring mit einem Cabochon Aquamarin und Diamanten Makena
  • Goldring mit Topas in Hertform und Diamanten Connelly
    Goldring mit Topas in Hertform und Diamanten Connelly
  • Verlobungsring mit Olivin und Diamanten Tafne
    Verlobungsring mit Olivin und Diamanten Tafne
  • Cluster Ring mit Lab Grown Smaragd und Diamanten Zeno
    Cluster Ring mit Lab Grown Smaragd und Diamanten Zeno
  • Memoire Ring mit Blautopas und Zirkonia Ednah
    Memoire Ring mit Blautopas und Zirkonia Ednah

ARTEN VON EDELSTEINEN NACH IHRER HERKUNFT

Natürliche (natural/real) und verbesserte natürliche (genuine) Edelsteine

Wie der Name schon sagt, sind Natursteine Mineralien, die in der Natur abgebaut wurden. Es geht dabei um Steine, bei welchen ihre Farbe oder Reinheit nicht verbessert wurde. Der Bearbeiter schleift sie nur in die bestmögliche Form, sie werden oftmals auch nur poliert. In Schmuckstücken erscheinen sie zwar in einer anderen Form als bei ihrem Abbau, aber sie wurden nicht künstlich geändert. Im Gegensatz dazu sind modifizierte Steine natürliche Steine, die eine Veränderung durchgemacht haben, deren Ziel es ist, ihr Aussehen zu verbessern und Unvollkommenheiten zu unterdrücken. Da natürliche Edelsteine oft alles andere als perfekt sind, werden ihre Farbe und Reinheit durch Hitze, chemische Prozesse, Strahlung oder Laser verbessert. Das ist beispielsweise beim Blau des Topas der Fall. Wenn man natürliche Edelsteine anstelle solcher perfektionierter Edelsteine verwenden würde, könnten sich die meisten Menschen diese Schmuckstücke nicht leisten.

Randnotiz: Nicht alle natürlichen Edelsteine sind wirklich wertvoll. Kleinere und größere Steine von schlechter Qualität werden oft abgebaut, aber sie sind ohne Modifikation nicht wertvoll. Edelsteine variieren im Preis vor allem durch ihre Seltenheit.

Natürliche Edelsteine, die Sie bei uns finden können: Aquamarin, Amethyst, Citrin, Diamant, Granat, Bernstein, Morganit, Olivin, Tansanit, Topas, Turmalin.
Topas
Alexandrit

Im Labor produzierte Edelsteine (created), oder auch synthetische Edelsteine (synthetic)

Unter besonderen Bedingungen und hohem Druck werden in geeigneten Laboratorien die Bedingungen für die Herstellung von künstlichen Edelsteinen geschaffen. Diese Steine werden nicht von Natur aus, sondern von erfahrenen Technikern geschaffen. Diese Edelsteine weisen im Überschuss die gleichen chemischen, optischen und physikalischen Eigenschaften wie natürliche Edelsteine auf. Sie gelten nicht als gefälscht, weil sie in jeder Hinsicht natürlichen Edelsteinen entsprechen, auch wenn sie mit anderen Methoden erstellt wurden. Sie unterscheiden sich nicht in Farbe, Härte, Zusammensetzung, Glanz und Aussehen, außer vielleicht durch eine geringere Anzahl von Einschlüssen.

Da diese Edelsteine die gleichen chemischen Eigenschaften wie natürliche Edelsteine haben, entsprechen sie sich auch der mineralogischen Zusammensetzung. Experten lassen dazu Kristalle im Labor im Rahmen der von ihnen gewählten idealen Methode wachsen, in die sie verschiedene Oxide und Lösungen einmischen, um die richtige Konsistenz, Schattierung und Form des Steins zu erhalten. Sie können mehr über die verschiedenen Methoden in unserem Artikel, der sich nur auf die Methoden der im Labor erstellten Edelsteinen konzentriert, herausfinden.

Vergessen Sie jedoch nicht, dass nicht alle im Labor erstellten Steine die gleiche Qualität haben. Sie sollten daher vor allem bei teurerem Schmuck immer nach einem Edelstein mit einem Zertifikat fragen, das seine Herkunft bestätigt.

In unserem Angebot sind es meistens Silberschmuck aber auch einige Stücke beim Goldschmuck die Steinen enthalten, welche im Labor erstellt wurden, damit diese Juwelen erschwinglicher sind. Es handelt sich dabei vor allem um Rubin, Saphir, Smaragd, Alexandrit und Opal.

Simulierte Edelsteine (simulated)

Seit Jahrtausenden versuchen Menschen Imitationen und Nachahmungen von Edelsteinen zu machen, vor allem wegen ihrer besseren Erschwinglichkeit. Simulierte Edelsteine, sogenannte Simulanten, sind jene Steine, die ihren natürlichen Originalen nur optisch ähneln, aus Sicht der chemischen Zusammensetzung und der physikalischen Eigenschaften ist dies jedoch etwas ganz anderes. Vor Jahrhunderten war der Unterschied zwischen einem natürlichen Edelstein und einem Simulant auch durch einen Laien leicht erkennbar, aber heute kann man dank verbesserter Produktionsmethoden den Unterschied auf den ersten Blick nicht mehr sehen. Vor Tausenden von Jahren waren die Ägypter beispielsweise in der Lage undurchsichtiges, blaues Glas herzustellen, das dem damals sehr beliebten Türkisen ähnelte. Die Tatsache, dass es sich um einen simulierten Stein handelte, war jedoch sofort ersichtlich.

Glas, das leicht zugänglich und gut eingefärbt werden kann, ist zweifellos eines der beliebtesten und gebräuchlichsten Materialien für die Herstellung von Simulanten. Aus Glas ist es möglich,Nachahmungen von Tansanit, Aquamarin, Alexandrit, Amethyst, Citrin, Smaragd, Opal, Olivin, blauer Topas oder Turmalin zu machen.

Interessant zu wissen: Neben der Ersetzung durch Steine aus künstlichem Material werden Edelsteine seit Jahrzehnten durch andere Edelsteine ersetzt, entweder absichtlich um den Preis des Juwels künstlich zu erhöhen oder aus Unwissenheit. In einer ganzen Reihe von viktorianischen Schmuck, werden Sie beispielsweise Granate entdecken, die lange als Rubine galten. In unserem Angebot finden Sie derzeit Schmuck mit drei Arten von simulierten Steinen: Turmalin, Tansanit und Morganit.
  • Gehämmerter Ring mit schwarzem Diamanten Seraphine
    Gehämmerter Ring mit schwarzem Diamanten Seraphine
  • Goldener Ring mit Cabochon Mondstein Yana
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  • Goldener Ring mit Alexandrit und Diamanten Pallavi
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  • Goldener minimalistischer Ring mit Tsavorit Granat Emilien
    Goldener minimalistischer Ring mit Tsavorit Granat Emilien
  • Verlobungsring mit Mondstein und Diamanten Namir
    Verlobungsring mit Mondstein und Diamanten Namir

DER DIAMANT UND SEINE ALTERNATIVEN

Diamanten gehören zweifellos zu den beliebtesten Edelsteinen und glänzen nicht nur im Mittelpunkt von Verlobungsringen, sondern schmücken auch andere Schmuckstücke, in denen sie oft andere farbige Edelsteine ergänzen.

Nicht nur aus Preisgründen, sondern auch aus ökologischen und ethischen Gründen sind andere Alternativen für Edelsteine auf dem Markt aufgetaucht, um Diamanten in Juwelen zu ersetzen. Zu den bekanntesten gehört der synthetisch hergestellte Zirkonia, der in den 1970er Jahren kommerziell hergestellt wurde und seither in einer großen Anzahl von Schmuck aber auch günstigem Modeschmuck verwendet wird. In einiger unserer Schmuckstücke finden Sie auch weiße Saphire oder Topase, die im Vergleich zu Zirkonia natürlichen Ursprungs und haltbarer sind. Für uns sind diese eine gute Wahl für Ohrringe, Anhänger oder Armbänder, wenn Sie hochwertigen Schmuck wollen, aber sich Diamanten aus Preisgründen nicht leisten können. Der beste und anspruchsvollste Ersatz für einen Diamanten ist der von Menschen gemachte Moissanit, der fast so hart ist wie ein Diamant und sogar ähnliche Eigenschaften hat. Er ist eine beliebte Wahl vor allem bei Verlobungsringen und wird alle Paare erfreuen, für die Themen wie Nachhaltigkeit, Umweltschutz und die ethische Herkunft von Edelsteinen wichtig sind.

Tanzanit
Edelsteine

Warum künstlich erstellte und simulierte Edelsteine kaufen?

Sie werden sich jetzt fragen, warum Sie solche Edelsteine kaufen sollten? Wir haben für Sie ein paar Gründe vorbereitet, die bestätigen, dass diese Steine nicht schlimmer als natürliche sind.

  • Hochwertige natürliche Edelsteine existieren, sind aber selten und sehr teuer. Insbesondere der Preis für Smaragde, Saphire und Rubine erreicht astronomische Höhen, wenn es um erstklassige Steine geht. Aus diesem Grund werden Steine geschaffen, die erschwinglich sind aber die gleichen Eigenschaften wie die natürliche Steine aufweisen.
  • Im Labor erstellte Edelsteine sind aus ökologischer und ethischer Sicht eine gute Alternative. Ihre Produktion ist nachhaltig und belastet die Umwelt nicht. Darüber hinaus sind die Arbeitsbedingungen in Laboratorien fair und die Arbeitnehmer werden in keinster Weise ausgebeutet.
  • Ein weiterer Vorteil ist der visuelle Eindruck, der künstlich geschaffenen Edelsteine. Natürliche Edelsteine erreichen oft nicht die gewünschte Qualität. Viele Mängel in Form von Einschlüssen stören ihren Charme, und ihre Farbe ist oftmals nicht sehr voll, eher langweilig. Auf der anderen Seite werden im Labor geschaffene Steine eine nahezu perfekte Reinheit und keine oder eine geringe Anzahl von Defekten aufweisen.
  • Bei Steinen, für die eine Herstellung im Labor zu anspruchsvoll wäre, sind simulierte Edelsteine eine gute Wahl, die ein vergleichbares Aussehen wie natürliche haben, aber erschwinglicher sind.

Edelsteine sind schön, aber sie unterscheiden sich sehr was Aussehen und Preis je nach Herkunft betrifft und der Käufer sollte sich über die Unterschiede zwischen den verschiedenen Arten während ihres Kaufs detailliert informieren. Bei allen Schmuckstücken, die Sie in unserem Angebot finden, informieren wir Sie ausführlich über die Herkunft der in ihnen verwendeten Steine. Jede der verschiedenen Arten von Edelsteinen zeichnet sich durch spezifische Eigenschaften aus und durch die preislichen Unterschiede kann jeder seinen Stein finden. Im Labor hergestellte, synthetische oder simulierte Edelsteine bieten Juwelieren und Kunden einen erschwinglichen Ersatz für Natursteine. Die Gewinnung echter Mineralien ist teuer und die hohe Nachfrage erhöht ihren Preis. Labortechniker können Edelsteine in größeren Mengen herstellen, die den Anforderungen der Verbraucher entsprechen und sie so einem breiteren Publikum zu einem niedrigeren Preis zur Verfügung stellen. Goldschmiede verwenden diese Art von Edelsteinen gerne bei der Kreation von Modeaccessoires.

Quellen: Gem: The Definitive Visual Guide, Gems & Crystals: From One of the World's Great Collectionsgemselect.com, rocktumbler.com, thejewelleryeditor.com, heart-in-diamond.com, jewelrywise.com, gia.edu, gemrockauctions.com

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  • Goldene Ohrringe mit Cabochon-Mondsteinen in Pfirsich Erica
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  • Cluster-Ohrstecker mit Mondstein, Aquamarin, Saphir und einem Diamanten Kerrie
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