Mondstein
Dieser Edelstein erhielt seinen Namen nach seinem typischen Aussehen, welches an die Oberfläche des Mondes erinnert. Manchmal wird dieser Edelstein auch Adularia genannt. Diese Bezeichnung geht auf die Anfänge des Abbaus von Mondstein zurück und leitet sich vom Schweizer Berg Adula und den örtlichen Bergwerken ab, in denen der Mondstein gefunden wurde.
Mondstein wurde nicht nur in einzelnen Erdschichten gefunden, sondern auch in Meteoriten und selbstverständlich auch auf dem Mond.
Der Mondstein ist heute einer der wertvollsten Edelsteine, dank seines einzigartigen Aussehens, das man wohl am besten als leuchtenden Nebel des Mondes beschreiben kann. Gemmologen nennen dieses Phänomen Adulareszenz. Diese sanfte blaue Fluoreszenz des Steins wird durch den Gehalt an kleinen Einschlüssen verschiedener Metalle und chemischer Verbindungen mit unterschiedlichem Brechungsindex verursacht. Die einzelnen Schichten von Einschlüssen und die einfallenden Strahlen erzeugen den Eindruck von Farben und Licht, als ob sie aus dem Inneren des Edelsteins heraus strahlen würden.
Neben den bekannten Schweizer Minen werden auch in Sri Lanka oder Indien Mondsteine abgebaut. Gerade die Mondsteine aus Sri Lanka weisen die am schönsten leuchtenden farbigen Einschlüsse auf und zählen zu den seltensten Sorten dieses Edelsteins. In Indien gibt es interessante Regenbogenmondsteine mit Einschlüssen aus dem gesamten Farbspektrum.
Überblick
- Edelsteinfamilie Feldspat
- Sternzeichen Krebs und Fische
- Härte (Mohs-Skala)
- Fundorte Schweiz, Sri Lanka, Indien.
- Geburtsstein Juni
- FarbeFarblos bis Weiß, Orange, Gelb, Beige oder Pfirsischfarben
Gemmologische Parameter des Mondsteins
- Chemische Zusammensetzung K(AlSi3O8), Silikatmineral (speziell: Kalifeldspat)
- Relative Dichte 2,55 bis 2,61
- Kristallsystem monoklin
- Brechungsindex 1,518 bis 1,526
- Doppelbrechung 0,005
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Farbe (color)
Der typische Mondstein ist farblos, allerdings können wir manchmal auch einen Edelstein in anderen Farben wie Grau, Gelb, Kaffeebraun, Orange, Grün, Rosa, Blau und Pfirsichfarben finden. Durch die Einschlüsse im Inneren des Mondsteins entsteht der Eindruck von weißer, silberner bis bläulicher Fluoreszenz. Die besonders seltene blaue Fluoreszenz ist typisch für Mondsteine aus Sri Lanka, Edelsteine aus Indien können Einschlüsse beinhalten, die andere Farbnuancen hervorrufen z.B. in Regenbogenfarben.
Reinheit (clarity)
Jeder Mondstein besitzt von Natur aus eine Reihe von Einschlüssen, die ihm sein einzigartiges rauchiges Aussehen verleihen. Trotzdem können wir auch mehr oder weniger reine Edelsteine antreffen, die umso seltener sind. Viele geschliffene und polierte Mondsteine haben zudem eine beeindruckende perlmuttartige Oberfläche. Eine seltene Art von Mondstein ist ein Edelstein mit dem sog. Katzenaugen-Effekt (vom englischen cat's eye moonstone). Es ist ein einzigartiges Zusammenspiel von Einschlüssen und einfallenden Lichtstrahlen, die im Zentrum des Edelsteins einen Lichtstreifen erzeugen, der an die Pupillen eines Katzenauges erinnert. Ein weiterer seltener Effekt ist der sogenannte Asterismus. Hier kommt es wieder zu einem Spiel von Licht und Inklusion. In diesem Fall erzeugen die Strahlen auf der Oberfläche des Edelsteins die Wirkung von Sternen und Lichtkreuzen. Dieser Edelstein wird Sternmondstein (engl. star moonstone) genannt. Beide Mondsteinarten sind sehr selten und daher wertvoll.
Schliff (cut) und Form (shape)
Beim Mondstein ist das Schleifen wichtiger als bei anderen Edelsteinen. Schließlich soll der Schliff die Lichtwirkung und Farbeffekte des Edelsteins unterstützen. Deshalb wird der Mondstein in eine einfache Cabochonform geschliffen. Ausnahmsweise wird auch ein Ovalschliff verwendet.
Die Bearbeitung des Mondsteins
Mondsteine werden weder wärmebehandelt noch chemisch verändert. Nur bei sehr hellblauen Steinen wird eine sog. Beschichtung durchgeführt, um die Farbe des Edelsteins besonders zur Geltung zu bringen.
Preis
Der Wert eines Mondsteins ist abhängig von der Stärke seiner Adulareszenz. Je deutlicher und farbiger der Effekt der Lichtbrechung an den Einschlüssen ist, umso höher ist der Preis des Edelsteins. Die seltensten und teuersten sind hellblaue Steine aus Sri Lanka sowie Mondsteine mit Katzenaugeneffekt oder sog. Sternmondsteine.
Mythen und Legenden
Kein anderer Edelstein ist mit so vielen Legenden und Geschichten verbunden wie der Mondstein. Dieser Edelstein ist seit Jahrhunderten in verschiedenen Kulturen und Nationen bekannt und wird dort verehrt. Die hinduistische Legende erzählt, dass dieser Edelstein aus den Strahlen des Mondes geschaffen wurde, daher der Name Mondstein. Einer anderen Legende zufolge kann man mit Hilfe des Mondsteins seine Zukunft bei Vollmond sehen, aber man muss den Stein die ganze Nacht im Mund behalten.
In Indien wurde der Mondstein schon immer für religiöse Zeremonien verwendet und die Leute glauben, dass der Mondstein seinem Besitzer einen enormen Reichtum bringen kann. In arabischen Kulturen gilt dieser Edelstein zur Abwechslung als Symbol der Fruchtbarkeit, so dass der Legende zufolge Frauen ihn in ihre Unterwäsche steckten.
Bis heute gilt der Mondstein als Symbol für Liebe und Leidenschaft. Der Tradition nach kann er die Zukunft jedes verliebten Paares vorhersagen. Seine Bedeutung ist so groß, dass der Mondstein neben der Perle zum offiziellen Stein des Monats Juni wurde.
Mondstein und seine Wirkungen
Auch im antiken Griechenland glaubten die Menschen an die übernatürlichen Kräfte dieses Edelsteins. Den griechischen Mythen und Legenden nach unterstützt der Mondstein romantische Naturen, fördert Weiblichkeit, Intuition, Träume, aber auch Emotionen und Liebe. Auf der körperlichen Ebene wirkt er gut gegen Krankheit wie Kopf- und Rückenschmerzen.
Der Hauptvorteil des rauchblauen Mondsteins ist seine beruhigende Wirkung. Er gibt dem Sternzeichen Krebs ein mentales Gleichgewicht, während er Steinböcken bei der Lösung von Konflikten und Meinungsverschiedenheiten in Beziehungen hilft. Der Fisch sucht beim Mondstein geistige Harmonie und die Entwicklung von Kreativität.
Die bekanntesten Mondsteine
Der Mondstein war vor allem in der Jugendstilzeit vor etwa hundert Jahren sehr beliebt. Er wurde zum Lieblingsschmuckstück dieser Zeit und eine Inspirationsquelle für den berühmtesten Künstler dieser Zeit, den französischen Goldschmied René Lalique. Seine Werke sind heute in den am besten bewachten Museen oder Privatsammlungen zu finden.