Fassungen von Edelsteinen und Diamanten

Der Begriff der Fassung eines Diamanten oder Edelsteines bezieht sich auf die Art und Weise, wie der Stein in das Juwel eingefügt resp. befestigt wird. Es ist eine der anspruchsvollsten und technisch schwierigsten Aufgaben in der Arbeit eines Goldschmieds (nicht alle Goldschmiede widmen sich daher der Fassung von Steinen in Schmuck; einige arbeiten nur mit Metall, während andere – sogenannte Edelsteinfasser oder kurz nur Fasser – sich nur auf die Arbeit mit Steinen spezialisieren). Die Steinfassung ist der letzte Schritt im gesamten Produktionsprozess. Ziel des Verfahrens ist es, einen Diamanten oder ein anderes Juwel in Edelmetall sicher zu verankern, ohne das Funkeln oder den Glanz zu unterdrücken. Der Schlüssel zur perfekten Fassung liegt in den Händen eines Goldschmieds, dem es nicht an viel Geduld und praktischer Erfahrung mangeln darf.

Die folgenden Elemente charakterisieren eine richtige Fassung:

  • Sichere Verankerung des Steins
  • Unterstreichung der Schönheit von Stein und Edelmetall

Vorausetzungen für die Fassung von Diamanten

Vor der Auswahl einer Fassung ist es wichtig, die grundlegenden Eigenschaften des Steins zu verstehen. Dies wird es dem Fasser ermöglichen, die richtigen Werkzeuge zu wählen, um mit dem Stein so arbeiten zu können, damit er vor Beschädigungen geschützt ist. Edelsteine sind in der Regel hart, aber gleichzeitig auch zerbrechlich, so dass sie mit einem einzigen, unangemessenen Schlag brechen können. Höhere Härte und eine Positionierung auf der Mohs-Skala bringen aber unter anderem auch eine höhere Kratzfestigkeit.

Die folgenden Faktoren werden vor allem die Fassung des Steins beeinflusst:

  • Einschlüsse
  • Flecken
  • Symmetrie der Facetten

Die Kenntnis dieser Eigenschaften ermöglicht es dem Goldschmied, die Art der Fassung so zu wählen, damit eventuelle Mängel des Steins verdeckt werden können und sein Funkeln verbessert werden kann.

Arten von Fassungen

Jede Fassungsart schafft ein anderes Juwel was Aussehen und Stil betrifft. Der gewählte Befestigungstyp hat aber auch einen großen Einfluss auf die Schönheit des Diamanten resp. des farbigen Edelsteins.

Krappenfassung (prong setting)

Die Fassung mit Krappen ist eine der beliebtesten Arten der Steinbefestigung. Diese Fassung kann für alle Arten von geschliffenen Edelsteinen und Diamanten verwendet werden. In diesem Stil wird der Stein mit der Kalette in Richtung nach unten in ein Metallbett gesetzt, wo er von zwei, drei oder mehr Krappengehalten wird. Diese sehen aus wie dünne Metallkrallen, die leicht gekrümmt sind und das Juwel sicher um die Krone herum halten. Die Form der Krappen kann variieren – Goldschmiede verwenden gerundete (round), gestreckt (prolonged) oder spitz zulaufende (claw) Krappen

Die Anzahl der Krappen bestimmt das finale Aussehen des Juwels. Der klassische Sechs-Krappen-Stil von Tiffany schafft ein perfekt rundes Design, das vor allem bei Verlobungsringen mit seiner runden Brillanz die erste Wahl ist. Vier Krappen werden von Goldschmieden dann gewählt, wenn sie kleinere Edelsteine fassen, die durch das mehr an Metall ihren Glitzer verlieren könnten. Bei Ohrringen wird man am häufigsten auf drei Krappen stoßen. In den letzten Jahren ist die Popularität von Doppelkrappen und ihr Mehrfaches (acht oder zwölf Krappen) gewachsen.

aKrappenfassung

Die Krappenfassung darf weder zu fest sein (diese würde sonst auf den Stein drücken), noch zu locker (der Stein würde herausfallen). Die Fassung muss auf der Krone enden, denn wenn die Krappen zu lang sind, bedecken sie die Tafel und nehmen dadurch dem Juwel einen Teil des Funkelns weg, zu kurze Krappen enden auf der Rundiste und schützen den Stein nur unzureichend vor dem Herausfallen.

Bei Stein Ohrringen, Anhängern, Armbändern und Ringen mit einem Solitär ist die Krappenfassung sehr populär weil es den Diamanten und nicht das edle Metall des Juwels betont. Diese Fassung ermöglicht eine maximale Reflexion und Brechung des Lichts, wodurch die Brillanz und Glanz des Steins verbessert wird. Manchmal ziehen es Kunden vor, einen Diamanten in Weißgold oder Platin zu fassen, weil Krappen in einem rosa- oder goldfarbenen Material zum Beispiel einen niedrigeren Farbgrad noch zusätzlich betonen würden.

  • Verlobungsring mit Diamant Sati
    Verlobungsring mit Diamant Sati

Die am häufigsten verwendeten Krappenarten

V- förmige Krappen

V-förmige Krappen werden verwendet, um den Schutz von Steinen zu verbessern, die scharfe oder spitze Kanten haben, wie dies bei Marquise- (marquise), Prinzessin- (princess) oder Birnenschliffen (pear) der Fall ist. Edelsteine mit diesen Schliffen laufen Gefahr entweder abzubrechen oder herauszufallen falls der Fasser nicht auf deren Sicherung im Schmuck achtet. Es sind eben V-förmigen Krappen, die den Anforderungen des Schutzes gerecht werden und gleichzeitig können sie auch sehr effektiv die Schönheit dieser eleganten Formen unterstreichen.

Krappen in X-Form (Gitter oder trellis)

Die Krappen kreuzen sich in eine X-förmige Mitte, wodurch ein einfaches, miteinander verflochtenes Design entsteht, das Interesse weckt, ohne die Form zu verkomplizieren. Das Seitenprofil ist durchlässig, weshalb diese Art von Krappen hauptsächlich in Ringen verwendet wird.

Geteilte Krappen

Bei dieser Art der Fassung hält eine einzelne Krappe zwei eng beieinander liegende Steine. Geteilte Krappen werden vor allem bei Eternity Ringen und Armbändern verwendet, oder für anderen Schmuck, wo Edelsteine nebeneinander ohne Platz dazwischen gefasst werden werden.

Die häufigsten Kopfarten der Krappenfassung

Korb (basket)

Wie der Name schon sagt, ist es ein korbförmiger Anker, der zu größeren Edelsteinen passt. Der Kopf unterstreicht die Brillanz des Steins und hebt ihn nicht unnötig über die Basis des Juwels, weshalb er bei Ohrringen sehr beliebt ist. Die Anzahl der Krappen variiert

Martini (martini)

Der Kopf entspricht dem Glas auf dem Martini in Form und Sie werden es am häufigsten in Ohrringen begegnen. Die Anzahl der Krappen liegt klassisch zwischen 3 und 4.

Krone (crown)

Das unübersehbare Kronendesign gab diesem Kopftyp den Namen. Eine größere Menge an Metall fixiert den Stein fest. Diese größere Sicherheit bei der Fassung bedeutet aber auch eine geringere Sichtbarkeit des Edelsteins.

Tulpe (tulip)

Der Kopf sieht aus wie die Blütenblätter einer Tulpe. Sie verleihen dem Juwel einen modischen und interessanten Look.

Buttercup

Diese Form ähnelt der Tulpenform, und das Juwel sieht dank des Butterblumen-Kopfes angenehm, abgerundet und elegant aus.

Kopf mit Stift(peg head)

Einige Köpfe sind mit einem Schaft (der einem Stift ähnelt) aus Edelmetall ausgestattet, der hauptsächlich dann verwendet wird, wenn es im Interesse des Juweliers ist, den zentralen Stein hervorzuheben. Der Stein wird auf diesem Schaft gesondert platziert und wird am häufigsten durch vier bis sechs Krappen ergänzt.

Vorteile

  • Die Flexibilität

    Eine Krappenfassung kann leicht an die Größe des Steins angepasst werden. Angenommen, ein Goldschmied plant zehn Diamanten mit einem durchschnittlichen Karatgewicht von 0,05 ct in den Ring zu fassen. Dabei kann ein Stein 0,04 ct und ein weiterer .055 ct haben. Krappen können aber leicht angepasst werden, ohne dass das ganze Juwel an Attraktivität verliert. Zum Beispiel fehlt es Kanalfassungen oder unsichtbaren Fassungen an solch ähnlicher Flexibilität, da in diesen Fällen die Steine präzise die gleichen Abmessungen haben müssen.

  • Stift und Kopf (peg and head)

    Eine Krappenfassung kann leicht an die Größe des Steins angepasst werden. Angenommen, ein Goldschmied plant zehn Diamanten mit einem durchschnittlichen Karatgewicht von 0,05 ct in den Ring zu fassen. Dabei kann ein Stein 0,04 ct und ein weiterer .055 ct haben. Krappen können aber leicht angepasst werden, ohne dass das ganze Juwel an Attraktivität verliert. Zum Beispiel fehlt es Kanalfassungen oder unsichtbaren Fassungen an solch ähnlicher Flexibilität, da in diesen Fällen die Steine präzise die gleichen Abmessungen haben müssen.

  • Einfache Reinigung

    Schmuckstücke mit Krappenfassungen sind leicht zu reinigen und zu pflegen, da der Stein gut zugänglich ist.

  • Hervorheben der einzigartigen Form von Steinen

    Krappen können die einzigartige Form des Steins (vor allem bei Marquise-, Birnen- oder Herzschliffen) hervorheben, ohne von der Aufmerksamkeit durch einen Metallaufsatz abzulenken. Die Fassung ermöglicht einen maximalen Lichtdurchgang, der zu einer hohen Brechung als auch Reflexion und damit zu bemerkenswertem Feuer wie auch Brillanz führt.

  • Zeit- und Geldersparnis

    Kann einfach und schnell gemacht werden da der Stein ohne größeren Aufwand gefasst werden kann. Es ist in der Tat eine einfache Technik, die kein sehr grosses Fachwissen oder besondere Fähigkeiten erfordert. Bei dieser Art der Fassung wird auch viel weniger Edelmetall als bei anderen Fassungsarten benötigt. Das spart Material, Zeit und Arbeitskosten. Je nach Schliff des Edelsteins kann beispielsweise ein Stein in 15-30 Minuten bis zu 0,3 ct mit einem Gewicht von 0,3-0,5 ct in etwa 45 Minuten gefasst werden, und für größere Steine muss der Fasser etwa 60 Minuten einplanen.

Nachteile

  • Weniger Sicherheit

    Die Krappenfassung ist nicht so sicher wie eine in Kanal oder Lünette, da die Rundiste des Steins nicht vollständig bedeckt ist. Er ist somit anfälliger für Beschädigungen und Absplitterungen.

  • Verfangen in Kleidung und Haaren

    Krappen neigen dazu, sich in Kleidung (vor allem Strickwaren) oder Haaren zu verfangen, was zur Loslösung des Steins und seinen möglichen Verlust führen kann. Im Extremfall kann dies auch Verletzungen verursachen.

Fassung im Illusion-Stil (illusion setting)

Eine Fassung im Illusion-Stil könnte man als eine Art von Krappenfassung definieren, die visuell zur Größe und Brillanz eines Diamanten beiträgt. Stellen Sie sich einen kleineren Stein vor, der von einem geschliffenen Saum aus Edelmetall umgeben ist und so aus der Ferne größer erscheint. Diese Fassung wird im Englischen oft als "wonderplate" bezeichnet, was gerade deshalb ein "Wunderplatte" ist, weil sie eine wunderbare Illusion eines viel größeren und helleren Diamanten erzeugt.

Diese Fassung funktioniert nach einem ähnlichen Prinzip wie eine Clusterfassung bei der Diamanten dicht beieinander gefasst werden, um einen einzelnen großen Stein zu evozieren.

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    Ohrringe mit weißen Topasen Wetty

Clusterfassung

Diese Art der Fassung ist eine Variante der Krappenfassung, welche aber viel eher das Aussehen einer Pavéfassung evoziert. Wegen dieses besondere Aussehen werden wir uns dieser Fassung gesondert widmen. Einzelne Diamanten werden wie Trauben so nah beieinander gefasst, so dass sie auf den ersten Blick einem großen Solitär ähneln. In der Regel besteht diese Traube aus runden Brillanten, die an den am häufigsten mit geteilten Krappen befestigt sind, was die Menge an Metall reduziert, die verhindern würde, dass der Stein scheint. Allerdings haben Schmuckdesigner keine Angst vor Herausforderungen und versuchen, andere Formen wie Ovale auf diese Weise zu fassen. Damit können sehr interessante Clusterohrringe oder Verlobungsringen geschaffen werden.

Eine kleine Menge Metall betont bei dieser Fassung eher kleine Diamanten und so das Feuer einzelner Stücke besser zu betonen. Eine Clusterfassung wird verwendet, wenn der Goldschmied die Wirkung eines einzelnen Steins oder eines floralen Designs maximieren will. Zu den Hauptvorteilen dieser Art der Fassung gehört die Illusion eines einzelnen Diamanten, dessen Preis um ein Vielfaches den Wert der einzelnen Steine übersteigen würde, die diesen Cluster bilden.

  • Goldener Verlobungsring mit Diamanten Condeh
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  • Verlobungsring aus Gold mit Diamanten im Halo-Stil Kerau
    Verlobungsring aus Gold mit Diamanten im Halo-Stil Kerau

Halo-Fassung (halo setting)

Diese Art der Fassung ist eine interessante Kombination eines Solitärs (am häufigsten in Krappen), dessen Schönheit durch einen oder mehrere Säume (sog. Heiligenscheine) in pavé- (pave), unsichtbarer (invisible) oder Kanal- (channel) Fassung unterstrichen wird. Der daraus resultierende Eindruck zeichnet sich durch Weiblichkeit und Subtilität aus und erlangte seine Popularität im 20. Jahrhundert in der Zeit des Art Déco.

Der größte Vorteil ist das daraus resultierende Funkeln des Juwels, wenn ein einzelner Stein das Licht reflektiert und eine große Anzahl von kleinen Diamanten damit aufhellt. Dabei sollte man nicht vergessen, dass dieser Saum den zentralen Stein vor Kratzern oder anderen Schäden schützt. Der zentrale Stein der von kleineren Steinen umgeben ist, vermittelt so auch den Eindruck, dass das Juwel einen Diamanten mit einer viel höheren Karatgewicht als in der Realität sein Eigen nennt. Für einen annehmbaren Preis erhält man einen unverwechselbaren und unübersehbaren Stein. Ein kleiner Nachteil ist das Risiko, dass einer der winzigen Steine herausfallen könnte.

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  • Doppelter Halo-Verlobungsring mit Lab Grown Diamanten Belen
    Doppelter Halo-Verlobungsring mit Lab Grown Diamanten Belen

Lünettenfassung (bezel setting)

Die Lünettenfassung ist die älteste Art um Steine in Schmuck zu fassen, wie man an unzähligen Juwelen in Museumsvitrinen sehen kann. Bei dieser Fassung umgibt den Stein ein Metallsaum, der etwas über die Rundiste hinausgeht. Dieser Saum umfasst entweder den gesamten Edelstein oder nur einen Teil.

Ein Cabochon (ungeschliffener Stein) hat in der Regel eine flache Seitenkerbe, die dem Metall hilft, das Juwel an seiner Stelle zu halten. Ein geschliffener Diamant wird bei dieser Fassung mit der Rundiste sanft in eine flache Aushöhlung im Inneren der Fassung geschoben. Der Fassungsdruck hält den Stein an Ort und Stelle. Darüber hinaus schützt eine Lünettenfassung das Juwel und eignet sich besonders für alle, die einen aktiven Lebensstil mit bspw. viel Sport haben. Diese Fassung kann auch dazu verwendet werden, um kleine Risse, Einschlüsse oder Unvollkommenheiten zu verdecken. Die Lünette selbst kann einfach und glatt oder aufwendig und beeindruckend geformt sein. Dies kann den Charme des Schmucks dramatisch erhöhen.

  • Bezel-Ohrringe mit schwarzen Diamanten Wetty
    Bezel-Ohrringe mit schwarzen Diamanten Wetty

Arten von Lünettenfassungen

Volllünette

Der Stein wird vom Metallsaum vollständig umgeben und schützt ihn vor dem herausfallen und vor Beschädigungen. Die Lünette wird an die weiteren Teile des Juwels befestigt und erhöht so sein Profil. Fassungen wie die Volllünette bieten einen eleganten und zugleich effizienten Look.

Halbe Lünette

In diesem Fall ist der Metallrahmen in mehrere Teile unterteilt und hält den Stein nur in ausgewählten Bereichen. Diese Technik wird häufig für Edelsteine in ausgefalleneren Formen (Marquise, Birne) verwendet. Es bietet die Sicherheit einer Lünettenfassung und zeigt gleichzeitig ein größeres Stück des Edelsteins als bei der Vollfassung.

Vorteile

  • Sicherheit und Schutz

    Die Fassung mittels Lünette gilt als die sicherste von allen. Sie schützt vor versehentlichem Reiben und Blasen. Da die Ränder des Steins vom Metall eingerahmt sind, wird die Gefahr eines Absplitterns minimiert. Ebenso ist die Wahrscheinlichkeit dass der Stein herausfällt und man ihn verliert, nahezu null. Diese Art der Fassung hilft, den Diamanten länger sauber zu halten, da sie verhindert, dass Schmutz eindringt.

  • Flexibilität

    Diese Fassung sieht am besten in Verbindung mit einem runden Brillanten aus, kann aber auch mit anderen Formen kombiniert werden.

  • Verhindern von hängenbleiben in Kleidung oder Haaren

    Diese Fassung verhindert, dass das Juwel in der Kleidung hängenbleibt oder sich in den Haaren verheddert. Sie reduziert auch die Möglichkeit von versehentlichem Kratzen. Die Lünettenfassung kann bei jeder Aktivität getragen werden, da sich die Trägerin keine Sorgen um Beschädigung oder Steinverlust machen muss.

Nachteile

  • Funkeln und Brillanz

    Die Lünettenfassung bedeckt einen großen Teil des Steins mit Edelmetall und schränkt damit bis zu einem gewissen Grad die freie Bewegung des Lichts durch den Edelstein ein und reduziert so sein Funkeln. Es begrenzt auch seine Brillanz, da der Strahl nur durch die Steintafel reflektiert wird.

Pavéfassung (pave/milgrain setting)

Eine Pavéfassung wird am häufigsten für die Befestigung von kleinen Steinen in Form von runden Brillanten verwendet. Der Begriff selbst leitet sich von der französischen Bezeichnung für Pflasterarbeiten ab. Die Pavéfassung sieht aus wie eine gepflasterte Steinoberfläche (Steine werden dicht beieinander gefasst) und schafft so eine funkelnde Oberfläche mit minimalem oder Nullabstand zwischen den einzelnen Edelsteinen. Es schafft die Illusion, dass das ganze Juwel komplett aus Diamanten besteht.

Weißgold oder Platin wird am häufigsten für Pavéfassungen verwendet, weil sie nicht hervorstechen und mit ihrer neutralen Farbe zwischen einzelnen Steinen damit nicht auf sich aufmerksam machen. Die Technik erfordert sowohl fachliche Fähigkeiten und Kenntnisse der Goldschmiedekunst, als auch viel Geduld, Geschick und Sinn für Details.

Der Spezialist bohrt zunächst kleine Löcher in den Körper des Rings oder eines anderen Juwels, in das er dann Steine gleicher Größe einfügt. Die Edelsteine werden eng beieinander gruppiert, ohne sich zu überlappen. Das Hauptziel ist es, die Steine so zu fassen, dass das Metall so unsichtbar wie möglich ist. Um die Lücke zwischen zwei beiden Steinen zu füllen und zu trennen, werden Metallperlen verwendet – etwa drei bis sechs - bis ein Edelstein in der richtigen Position bleibt.

Für den Fall, dass sich der Körper des Rings verengt, werden allmählich kleiner werdende Steine eingefasst. Ihre Auswahl sollte sehr genau sein, denn wenn ihre Größe nicht gleich ist, werden sie das gesamte Pavé-Design beeinträchtigen. Die technische Komplexität des gesamten Prozesses erhöht oft den resultierenden Preis des Juwels. Daher wird es auf die mechanische Produktion dieser Art der Fassung umgestellt. Allerdings sind einige Schmuckstücke so zart und kompliziert oder maßgeschneidert, dass sich diesen Stücken der Goldschmied mit seiner ganzen Kreativität widmet.

  • Diamantohrringe in Herzfrom Sie
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  • Verlobungsring mit Diamanten Diam
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  • Diamant-Halskette in Herz-Form Sie
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Worauf Sie beim Kauf achten sollten

  • Gesamtaussehen: Pavé-Schmuck ist sehr spezifisch was Aussehen aber auch den haptischen Eindruck betrifft. Streichen Sie mit den Fingern über die Steine. Wenn diese ungleichmäßig wirken, ist es ein Juwel von schlechter Qualität.

  • Prüfung der Metallperlen: Eine Pavéfassung besteht aus vielen kleinen Steinen und noch kleineren Metallperlen. Überprüfen Sie daher sorgfältig, ob die Perlen die Edelsteine wirklich gut halten. Wenn sich ein Stück Metall bewegt, wenn es berührt wird, besteht die Gefahr, dass der Stein herausfällt und verloren geht.

  • Steinkontrolle: Mit dieser Art von Fassung sitzen die einfassenden Metallperlen am Rand des geschliffenen Edelsteins und ein Stück Stein kann bei unvorsichtiger Manipulation abplatzen oder abgebrochen werden. Wenn die Steine zu nah beieinander liegen, können sie leichter beschädigt werden. Daher ist es wichtig vor dem Kauf die Ränder von Diamanten oder Edelsteinen richtig zu untersuchen.

Vorteile

  • Angemessener Preis

    Kleine Steine in Pavéfassung sind nicht so teuer wie ein gleich großer einzelner Stein. Sie können die Steine beim gleichen resultierenden Karatgewicht zu einem erschwinglicheren Preis erhalten. Bei komplizierten Entwürfen führt ihre Komplexität jedoch oft zu einem Anstieg der Produktionskosten und damit auch des Endpreises.

  • Brillanz

    Das Aneinanderreihen von Steinen nebeneinander schafft den Eindruck eine einteiligen schimmernden Linie, die selbst große Solitäre mit ihrer Schönheit überwinden kann.

Nachteile

    • Anspruchsvolle Pflege

      Ein Schmuck in Pavéfassung sammelt leicht Schmutz in den Lücken, die den Gesamtglanz der Edelsteinen reduzieren. Das Juwel erfordert daher regelmäßige Pflege.

Gefahr von Schäden bei einigen Aktivitäten

Da sehr kleine Steine (auch unter 1mm) und noch kleinere Metallperlen beim Fassen verwendet werden, riskieren Sie ihre Beschädigung oder Verlust bei schwerer Arbeit.

Kanalfassung bzw. Tunnelfassung (channel setting)

Bei einer Kanalfassung werden die gleichen großen Steine nebeneinander in Metallschienen resp. -kanälen gelegt. Das Metall zwischen ihnen ist nicht sichtbar, so dass es nicht die Schönheit der glitzernden Edelsteine nicht beeinträchtigt. Diese Fassung eignet sich besonders für kleine Diamanten und Edelsteine.

  • Memoire Ring mit Amethysten aus Silber Urian
    Memoire Ring mit Amethysten aus Silber Urian

Eine besondere Form der Kanalfassung ist die Balkenfassung (bar setting), wo die Kanäle von Balken zwischen den einzelnen Steinen ergänzt werden. Zwischen den beiden Steinen ragt ein kleiner Metallstreifen empor und trennt die Diamanten, sodass die Rundiste der einzelnen Steine genau reinpasst.

  • Minimalistische Ohrringe mit Baguette Saphiren Reilly
    Minimalistische Ohrringe mit Baguette Saphiren Reilly
  • Mehrfarbiger Bernsteinring Hisa
    Mehrfarbiger Bernsteinring Hisa
  • Halskette aus Gold mit weißem Saphir mit Baguette-Form Sharly
    Halskette aus Gold mit weißem Saphir mit Baguette-Form Sharly

Worauf Sie beim Kauf achten sollten

  • Überprüfen Sie ob die Steine gleich groß sind: Wenn Sie wollen, dass das Juwel mit einer Kanalfassung gut aussieht, sollten alle Edelsteine identisch sein.

  • Korrekte Befestigung der Steine: Edelsteine müssen fest in den Schienen aus Edelmetall sitzen. Wenn nicht, kann die Spannung zu gering sein und der Stein herausfallen. Wenn Sie feststellen, dass die Steine nicht richtig befestigt sind, bitten Sie den Juwelier, den Kanal zu straffen.

  • Überprüfung der Breite der Kante der Metallschiene: Der Kanal, der den Stein einfasst, sollte gleich breit, glatt und ohne Rillen oder Kratzer sein. Die Breite der Kante sollte groß genug sein, um den Diamanten zu befestigen, z.B. wenn der Stein zu groß ist, kann er bis zur Tafel reichen und somit dem Stein den Funkel abnehmen. Halten Sie sich an diese einfache Regel: die Metallschiene sollte höchstens 10–15 % des gesamten Durchschnitts des Diamanten abdecken.

  • Überprüfen Sie die Lücken zwischen den Steinen: Wenn die Edelsteine zu weit auseinander liegen, laufen sie Gefahr, herauszufallen. Wenn sie zu nahe sind oder sich sogar überlappen, können sie abbrechen. Die Steine müssen gleichmäßige und ausreichende Lücken zwischen sich aufweisen.

Vorteile

  • Schutz

    Eine Kanalfassung schützt Steine von beiden Seiten. Die Edelstein-Rundisten sind so vor dem Abbrechen sicher, was zum Beispiel bei einer Pavéfassung droht. Die Metallkanäle schützen vor Alltagsverschleiß und harten Stößen.

  • Flexibilität

    Eine Kanalfassung eignet sich hervorragend für verschiedenste Formen von Edelsteinen, insbesondere für solche mit quadratischen Formen wie Prinzessin und Baguette. Solche Schliffe benötigen keinen Raum zwischen den einzelnen Steinen und zeichnen sich daher mit einer bemerkenswerten Brillanz aus. Abgerundete Formen scheinen wie in Wasser zu schweben – diese Illusion schafft der Raum zwischen den Steinen.

  • Ringe und Armbänder

    Am häufigsten wird die Kanalfassung bei Tennisarmbändern, Jubiläums-, Hochzeits- oder Eternity-Ringen verwendet. Beliebt ist sie auch bei Verlobungsringen mit Solitären, wo die Einfassung von Seitensteinen den Mittelstein betont.

Nachteile

  • Anspruchsvolle Pflege

    Durch die große Anzahl von kleinen Steinen kommt es häufiger zu Verunreinigungen in den Zwischenräumen. Wegen der Größe ist solcher Schmuck schwieriger zu reinigen und zu pflegen.

Unsichtbare Fassung (invisible setting)

In der unsichtbaren Fassung resp. invisible setting sind die Steine sinngemäß im Juwel ohne einen sichtbaren Anker (keine Krappen, Perlen oder Schienen) gefasst, die ihnen einen Teil ihres Funkens nehmen würden. Die Edelsteine sehen so aus, als ob sie über dem Juwel schweben würden.

Aus der Sicht des Goldschmieds ist ein invisible setting eine der anspruchsvollsten als auch aufwendigsten Arbeiten und nur ein erfahrener Experte kann diese Perfektion erreichen. Anforderungen an Zeit und Arbeit erhöhen den Endpreis des Juwels, daher zählt diese Methode der Fassung von Steinen zu den seltensten.

Für das invisible setting werden in der Regel Edelsteinformen mit geraden Kanten verwendet: Prinzessinnen, Smaragde und Baguettes, die wirklich nahe zusammen platziert werden können, was den Steinen atemberaubende Brillanz verleiht. Abgerundete Formen wie Brillant (round), Marquise oder Oval bleiben nicht weg, aber sie werden durch kleine Lücken zwischen ihnen eher geschmälert.

Worauf Sie beim Kauf achten sollten

  • Einzelne Steingröße: Der wichtigste Faktor, um eine perfekte Fassung im invisible setting zu erreichen, ist die gleichmäßige Größe der Steine.

  • Ein auf den Blick und auf die Berührung glattes Muster: Die Oberfläche der gefassten Edelsteine sollte gerade aussehen. Wenn Sie es berühren, dürfen Sie keine Rauheit oder Ungleichheit fühlen. Dann ist der Schmuck qualitativ nicht hochwertig produziert, darüber hinaus kann er sich in Kleidung und Haaren verfangen.

  • Überprüfen der Steinbefestigung: Das Metallbett unter den Edelsteinen muss sie fest an Ort und Stelle halten. Wenn die Fassung nicht fixiert ist, werden sich die Steine loslösen und fallen heraus.

  • Stein-Qualitätskontrolle: Da die Pavillons der Edelsteine verdeckt sind, stellen Sie sicher, dass der Juwelier Einschlüsse oder Beschädigungen am Boden des Juwels nicht vor Ihnen versteckt hat. Verlangen Sie deswegen ein Zertifikat von einem renommierten gemmologischen Labor.

  • Herstellergarantie: Stellen Sie sicher, dass Sie Schmuckstücke mit lebenslanger Garantie kaufen. Eine Fassung in invisible setting sollte eine solche Garantie haben, wegen ihres Preises und ihrer Komplexität.

Vorteile

  • Trendy und einzigartig

    Wenn Sie sich etwas wirklich Außergewöhnliches wünschen, setzen Sie auf eine unsichtbare Fassung. Quadratische Steine lassen Ihr Juwel strahlen und machen definitiv auf sich aufmerksam.

  • Optische Täuschung

    Eng nebeneinander gefasste Edelsteine erzeugen den Eindruck, dass sie größer sind als in der Realität. Sie erzeugen die Illusion eines großen Steins zu einem Schnäppchenpreis.

  • Die Betonung der Brillanz

    Die spezifische Fassung der Edelsteine führt zu höherer Brillanz und Funkeln des ganzen Juwels. Diese Fassung wird nur für Cluster von Edelsteinen verwendet, nie für einen zentralen Solitär. Das Ausschneiden der Metallschiene, durch die die Steine zusammenhalten, würde ein großes und in der Regel teures Zentralelement beschädigen.

Nachteile

  • Anspruchsvolle Pflege

    Wenn Sie sich regelmäßig anspruchsvollen Arbeiten widmen, dann ist eine unsichtbare Fassung vermutlich nicht das richtige für Sie. Druck oder ein direkter Schlag auf das Juwel führt zu Beschädigungen oder Verlust eines Steins, der nur sehr schwer zu ersetzen ist.

  • Hoher Preis

    Im Vergleich zu anderen Fassungsarten ist diese etwas teurer. Sie erfordert einen speziellen Schliff, der ist kompliziert und erfordert einen erfahrenen Spezialisten.

  • Anspruchsvolle Pflege

    In dieser Fassung sammelt sich leicht Schmutz an, der die Brillanz der Edelsteine reduziert. Das Juwel erfordert daher eine häufigere Reinigung. Bevor Sie ein solches Juwel kaufen, überlegen Sie, wie Ihr normaler Tag aussieht und wie oft Sie es tragen werden.

  • “Vorliebe” für quadratische Formen

    Die unsichtbare Fassung konzentriert sich in erster Linie auf Steine mit geraden Kanten wie den Prinzessinen-Schliff. Falls Sie runde Formen eher präferieren, ist diese Fassung daher nicht das richtige für Sie.

Spannfassung (tension setting)

Unter den verschiedenen Fassungsformen zeichnet sich diese durch ihre Ungewöhnlichkeit und Mut aus, welche die Weltmärkte erst in den letzten Jahren erobert hat. Auf den ersten Blick scheint das Juwel in der Luft zu schweben, da es weder von Krappen oder Metallschienen gehalten wird. Für eine echte Spannfassung wird der Stein durch den Druck der gegenüberliegenden Seiten an Ort und Stelle verankert, welche stärker und schwerer sein muss, damit alles funktioniert. Darüber hinaus befinden sich auf beiden Seiten des Schmucks flache gewölbte Rillen, in die die Rundiste sanft gefasst wird, damit der Diamant anschließend im Raum schwebt. Meistens werden Steine in Form von runden Brillanten oder im Prinzessin- resp. Smaragd-Schliff mit einer Spannfassung versehen.

Die Spannfassung ähnelt Fassungen, bei der die beiden Teile des Juwels durch entsprechende Stützen verbunden werden, die ihre versehentliche Trennung verhindern. Klassisch werden diese so platziert, damit sie nicht sichtbar sind und der Stein sein schwebendes Aussehen nicht verliert. Diese Art der Fassung ist einfacher zu produzieren und daher billiger als die klassische Spannfassung eines Edelsteins, gleichzeitig ist diese auch sicherer.

  • Dezente Ohrringe mit 0.22ct Diamanten Fox
    Dezente Ohrringe mit 0.22ct Diamanten Fox

Vorteile

  • Originalität

    Wenn Sie sich etwas wirklich Außergewöhnliches wünschen, setzen Sie auf eine unsichtbare Fassung. Quadratische Steine lassen Ihr Juwel strahlen und machen definitiv auf sich aufmerksam.

  • Sichtbarkeit des Edelsteins

    Bei dieser Fassung ist fast 100% des Steins sichtbar. Daher ist es sehr wichtig, die Qualität des Edelsteins mit zu berücksichtigen, da seine Form und Schliff den Gesamteindruck des Juwels erheblich beeinflussen. Die Reinheit spielt ebenfalls eine wichtige Rolle (sie sollte einen höheren Reinheitsgrad haben als VS2). Die Fassung lässt die Brillanz und das Feuer des Edelsteins hervortreten.

Nachteile

  • Regelmäßige Kontrolle des Schmucks

    Das originelle Aussehen der Fassung ist auch ihr größter Nachteil. Da der Stein nicht durch Krappen oder eine Lünette hält, ist es notwendig, ihn regelmäßig zu überprüfen. Der Druck kann im Laufe der Zeit nachlassen und damit droht das Ausfallen des Edelsteins.

  • Die Größe des Rings kann nur schwierig angepasst werden

    Wenn Sie einen Ring mit einem Stein in Spannfassung kaufen, müssen sie sich bewusst sein, dass seine Größe nicht so leicht geändert werden kann. Falls Sie eine Änderung wirklich vornehmen müssen, dann sollten Sie mit einem tiefen Griff in Ihre Geldbörse vorbereiten.

  • Nur bei Steinen mit einer Härte von mehr als 9 Mohs

    Der Edelstein muss einen wirklich hohen Druck (ca. 820 bar) aushalten und daher sollte die Härte des Edelsteins auf der Mohs-Skala gleich 9 oder höher sein. Ideal ist deswegen der Diamant, Moissanit, Rubin oder Saphir.

Geschichte

Die Anfänge der Fassung von Edelsteinen lassen sich auf prähistorische Zeiten und die Region Eurasien zurückführen. Menschen haben primitiv bearbeitete Steine in Talismane, Wände und einfachen Schmuck eingefügt. Die ersten Künstler schnitzten flache Vertiefungen in Holz oder Steine, in die sie einen Edelstein legten. Nach und nach entwickelten sie ihre Fähigkeiten und sie begannen, die Edelsteine in aufwendige Fassungen aus Edelmetallen zu verankern.

Die Lünettenfassung ist die älteste Art, Steine in Schmuck zu fassen. In den paar tausend Jahren, die diese Fassung bereits verwendet wird, hat sich nicht viel geändert: Der Juwelier macht immer noch einen Kegel aus einem Stück Material nach der Form und Größe des Edelsteins, den er einfassen will. Wenn er den Stein an Ort und Stelle gesetzt hat, schiebt er die Ränder der Lünette über den Stein und fixiert alles fest. Juweliere haben diese Art der Fassung schon immer bevorzugt, weil diese sowohl die Rundiste als auch den Pavillon vor Kratzern und Brüchen schützt.

Die Ursprünge der Pavé-Fassung gehen auf das frühe 18. Jahrhundert zurück, aber ihre große Popularität kam erst in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts und in der viktorianischen Ära.

Die unsichtbare Fassung geht auf die Mitte des 19. Jahrhunderts in Frankreich zurück. Bis zum Jahr 1990, als fortschrittliche Technologie diesen anspruchsvollen Prozess vereinfachten, war diese Fassung nicht sehr verbreitet.

Tiffany & Co. kam 1886 unter der Leitung von Charles Lewis Tiffany mit einer klassischen sechsteiligen Krappenfassung. Bis dahin wurden die Edelsteine meist als Pavé oder unsichtbar gepflanzt. Der renommierte Juwelier konzentrierte sich auf exzellente Diamanten aus aller Welt, deren Schönheit er in seinen ungewöhnlichen Designs zeigen wollte. Er schuf daher eine neue, unkomplizierte und elegante Art von Fassung. Mehr Licht dringt in den Stein ein, der ebenfalls reflektiert wird, wodurch sein Glanz betont wird. Tiffany minimierte die Menge an Verankerungsmetall und legte den Diamanten auf das Juwel, wodurch seine Größe optisch vergrößert wurde.

Die moderne Kanalfassung stammt aus den 1980er Jahren, setzte sich aber erst in den 1990er Jahren durch. Steine in Form von runden Brillanten und Baguettes werden in diesen Kanälen gefasst.

Die jüngste Fassungsart ist die Spannfassung, welche in den 1960er Jahren von Friedrich Becker von der deutschen Firma Niessing erfunden wurde. Das Unternehmen führte den Prototyp erst 1981 ein, als es einen 18K-Goldring auf den Markt brachte, der mit 25% an für Juwelen untypischen Beimischungen enthielt. Der Ring wog 35 Gramm und sah sehr massiv auf den Fingern aus. Erst der Amerikaner Steven Kretchmer patentierte sechs Jahre später eine sehr feste Platinlegierung, was die resultierende Metallfassung sowohl viel leichter und eleganter machte und doch genug Druck ausübte, um den Stein zu verankern.

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