Standesamtliche Trauung
Die künftige Braut hatte bereits einen Verlobungsring erhalten, und der ungeduldig wartende Antragsteller hört schließlich das begehrte "Ja" aus ihrem Mund. Jetzt entscheiden Sie, wo die Zeremonie stattfinden soll. Wenn Sie, abgesehen von der Kirche, zu keiner Religion neigen, ist eine standesamtliche Trauung eine Variante für Sie und je nach Land auch die Voraussetzung für eine kirchliche Hochzeit. Die standesamtliche Trauung ist auch ein rechtlicher Akt, der relativ schnell und beispielsweise in Deutschland auch ohne Trauzeugen vollzogen werden kann. Im folgenden Artikel zeigen wir Ihnen, dass auch eine standesamtliche Hochzeit unvergesslich sein kann, und beraten Sie, worauf Sie sich bei den Vorbereitungen konzentrieren sollten.
Datum und Ort
Bevor Sie sich den angenehmen Vorbereitungen wie der Auswahl des Blumenbouquets oder des Menüs für das Festessen bei einer standesamtlichen Hochzeit widmen können, sollten Sie sich den praktischen Aufgaben zuwenden, vor allem nämlich der Auswahl des Ortes sowie des Datums der Trauung. Beides sollten schon lange im Voraus geplant werden, da die schönsten Plätze und Daten (auch Schnapsdatum) oft auch lange Monate im Voraus ausgebucht sind.
Was also tun? Jedes Standesamt hat seine eigenen Regeln für die Reservierung eines Termins für die standesamtliche Trauung. Daher bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als das Standesamt Ihrer Wahl anzurufen und sich nach den Details zu erkundigen, resp. eine Onlinebuchung zu versuchen.
Denken Sie bei der Vorauswahl eines Datums daran, dass die meisten Standesämter nur samstags und ausnahmsweise freitags Termine mit maximal 3 bis 4 Paaren pro Tag haben. Zögern Sie daher mit der Buchung des Datums nicht zu lange, vor allem wenn Sie ein einfach zu merkendes oder sonst außergewöhnliches Datum wollen, da diese Termine vielleicht schon ein Jahr im Voraus ausgebucht sind. Natürlich hat es einen Vorteil, wenn Sie eine Hochzeit im Winter planen, wenn sozusagen keine Hochzeitssaison ist.
Bei einer standesamtlichen Trauung sind Sie als Paar nicht an den Wohnort gebunden. Zwar kostet es eine größere Gebühr, aber einige Orte können dabei ohne weiteres mit dem Charme einer kirchlichen Hochzeit mithalten. Auch für Paare, welche eine außergewöhnlicheTrauung wollen, kann sich die Suche nach einem besonderen “Standesamt” lohnen. So kann in Deutschland standesamtlich beispielsweise in Wangerooge im Leuchtturm geheiratet werden oder im Berliner Fernsehturm. Oder wie wäre es mit einem Weingut in der Steiermark oder im Schloss Rapperswil in der Schweiz?
Erforderliche Dokumente
Für die Anmeldung einer standesamtliche Trauung, früher hieß dies auch Aufgebot, brauchen Sie je nach Land und auch Lebenslage einige Dokumente, zu denen sicher die folgenden gehören werden:
- Ausgefüllte Anmeldung (erkundigen Sie sich direkt beim jeweiligen Standesamt)
- gültiger Pass oder Personalausweis
- Originale beider Geburtsurkunden resp. Familienbuch
Wenn Sie nicht zum ersten Mal heiraten, benötigen Sie auch die Scheidungsurkunde, resp. Sterbeurkunde falls Sie verwitwet sind. Falls es eine internationale Beziehung ist, müssen Sie, je nachdem, auch Visum resp. die Aufenthaltserlaubnis mitbringen. Fragen Sie aber jeweils zur Sicherheit immer beim jeweiligen Standesamt nach, was Sie genau brauchen werden.
Preis resp. Gebühr für eine standesamtliche Trauung
Diese unterscheiden sich je nach Land und auch bspw. in Deutschland je nach Bundesland, aber Sie können bei einer Heirat im Standesamt mit rund 40 Euro in Deutschland, rund 70 Euro in Österreich und rund 300 bis 400 Franken in der Schweiz rechnen, aber dazu kommen noch die Gebühren für die Dokumente sowie in der Schweiz das Anmeldeverfahren. Die Gebühren für eine Trauung außerhalb des Standesamt resp. außerhalb der Öffnungszeiten sowie Musik oder Dekoration sind da nicht enthalten.
Der Ablauf einer standesamtlichen Trauung
Und wie läuft eine standesamtliche Trauung ab? Üblicherweise beginnt der Standesbeamte mit einer Begrüßung der Anwesenden. Vor der Zeremonie überprüft der Standesbeamte die Ausweisdokumente von Ihnen und ggf. die Ihrer Trauzeugen. Oft hält der Standesbeamte auch eine kurze Rede, damit die ganze Zeremonie nicht zu sehr eine bürokratische Ausstrahlung bekommt. Wenn beide Partner die Eheschließung bejaht haben, folgt die Eheschließungsformel durch den Standesbeamten. Nach dem Austausch der Ringe sowie dem Ja-Wort, folgt der erste Kuss als Ehepartner. Je nach Wunsch kann ähnlich wie bei einer kirchlichen Hochzeit auch ein Gelübde geleistet werden. Nun gibt es noch einige Formalitäten, dazu gehört der Eintrag ins Ehebuch (je nachdem auch mit der Unterschrift der Trauzeugen, in der Schweiz sind diese immer noch Pflicht) und der Standesbeamte wird dem Ehepaar die Heiratsurkunde sowie das Familienbuch (oder ein entsprechendes Dokument) überreichen. Nachdem diese Unterschriften erfolgt sind, können die Hochzeitsgäste dem jungvermählten Paar gratulieren. Meistens gibt es danach einen kleinen Empfang entweder vor oder in der Nähe des Standesamtes. Den Auszug aus dem Standesamt kann man ebenfalls feierlicher, bspw. mit musikalischer Untermalung gestalten, aber dies kann jeweils nur nach vorheriger Abstimmung mit dem jeweiligen Standesamt stattfinden. Die gesamte Zeremonie dauert normalerweise etwa 20 bis 45 Minuten.
Eingetragene Partnerschaften
Bei gleichgeschlechtlichen Paaren besteht in den meisten Ländern zumindest die Möglichkeit einer eingetragenen Partnerschaft und dies ähnelt vom administrativen Prozedere dem einer standesamtlichen Trauung.
In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist endlich auch die gleichgeschlechtliche Ehe möglich. In der Schweiz ist aber immer noch ein Referendum nötig, damit sie vollkommen anerkannt werden kann. Also ebenfalls beim jeweiligen Standesamt nachfragen, welche Dokumente man genau braucht. Die meisten Standesämter bieten an, eine ähnliche Zeremonie wie bei einer standesamtlichen Trauung zu halten. Es reicht hier auch einfach nachzufragen, ebenso sind in der Regel auch Trauungen außerhalb des Amtes gegen Zusatzgebühr möglich
Wenn Sie rechtzeitig mit der Planung Ihrer Hochzeit im Standesamt beginnen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie so ausfällt, wie Sie es sich wünschen, nahezu 100 %. Und auch wenn sie vielleicht nicht so spektakulär ist wie eine Feier auf einem Schloss oder an einem exotischen Strand, so kann sie diese doch in vielerlei Hinsicht übertreffen und die schönste Hochzeit für Sie werden. Schließlich geht es bei einer Hochzeit nicht um Dutzende von Menschen und pompöse Einrichtungen, sondern um die gegenseitige Liebe und das Glück, das den ganzen Tag über herrscht.