Edelsteine und ihre optischen Effekte

Edelsteine und Diamanten sind seit jeher integraler Bestandteil von Schmuck. Wer es sich leisten kann, lässt seine Ringe, Ketten, oder Ohrringe mit Edelsteinen bestücken und verleiht ihnen damit den Hauch des Besonderen. Diese Exklusivität hat ihren Preis, aber sie gibt der Trägerin etwas zurück, was unbezahlbar ist. Durch verschiedene Eigenschaften sind Edelsteine in der Lage ein Lichtspiel zu zaubern, das man so kein zweites Mal finden wird. Wie von selbst ziehen sie damit die Blicke auf sich, obwohl sie oft nur winzig klein sind. Dieser Effekt sucht ihresgleichen. Aber wie genau schaffen es diese Juwelen das Licht auf eine Art und Weise zu brechen und zu reflektieren, die sie für uns so unwiderstehlich werden lässt? Tatsächlich sind wir in der Lage, diese Effekte genau zu benennen.

Asterismus

Zu den bekanntesten Effekten zählt der sogenannte Asterismus. Er wurde zum ersten Mal im 18. Jahrhundert beschrieben und bezeichnet die sternförmige Ausbreitung von Licht über ein rundgeschliffenes Mineral. Man spricht deshalb auch vom sogenannten „Sterneffekt“. Dieser ist jedoch bei weitem nicht bei allen Steinen vorhanden. Vielmehr müssen sich bei der Entstehung gewisse Einschlüsse oder Hohlkanäle gebildet haben, um diesen Effekt zu erzeugen. Dringt Licht zu ihnen durch, so reflektieren sie dieses nicht direkt zurück, sondern verbreiten es in Form eines Sterns über den Edelstein. Da die eingeschlossenen Materialien, wie zum Beispiel Fasern oder Kristallnadeln, natürlichen Ursprungs sind, erfolgt ihre Anordnung innerhalb der Steine willkürlich. Aus diesem Grund entwickeln solche Diamanten oft ganz individuelle Sternformen, die selten eine perfekte Symmetrie aufweisen, dafür aber einen ganz eigenen Charakter entwickeln. Synthetische Steine zeichnen hingegen oft ziemlich perfekte Sterne und sind auf diese Weise recht gut von echten Steinen zu unterscheiden. Der Asterismus kommt vor allem dann sehr gut zur Geltung, wenn das auf den Stein fallende Licht aus einer einzigen Quelle kommt. Das bedeutet, dass die Sonne oder eine einzelne Lichtquelle wie eine Glühbirne hier sehr hilfreich sind. Ist das Licht diffus und kommt aus vielen Richtungen bzw. Quellen, ist der Stern schwächer ausgebildet. Die wohl bekanntesten Sternedelsteine sind der Sternrubin und der Sternsaphir. Diese Edelsteine haben einen sechsstrahligen Stern. Auch bei Granaten, Diopsiden, Spinellen sowie Aquamarinen und Mondsteinen tritt dieses Phänomen auf. Dabei können im Extremfall sogar 12-, oder 24- strahlige Sterne vorkommen.

Irisieren

Irisieren

Das Phänomen des sogenannten `Irisierens´ beschreibt die Tatsache, dass die Oberfläche eines Gegenstands je nach Betrachtungswinkel seine Farbe ändert. Der Ursprung dieses Begriffs reicht bis in das alte Griechenland zurück und stammt vom Wort „Iris“ ab, das übersetzt `Regenbogen´ bedeutet und darüber hinaus auch der Name der Göttin des Regenbogens ist. Edelsteine mit dieser Eigenschaft leuchten in allen nur denkbaren Farben des Regenbogens. Das besondere und faszinierende dabei ist, dass man nie genau sagen kann, welchen Farbton die Oberfläche tatsächlich hat. Kaum bewegt man den Stein oder ändert den Blickwinkel, schon zeigt er sich in einem ganz neuen Kleid. Aufgrund ihres natürlichen Wachstums, entwickeln sich die Schichten von Mineralien und damit auch Edelsteinen zu unterschiedlichen Dicken. Somit kann Licht verschieden tief eindringen und wird individuell gebrochen und zurückgestrahlt.

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Das bedeutet im Umkehrschluss, dass jeder irisierende Edelstein mit hoher Wahrscheinlichkeit eine ganz eigene Charakteristik entwickelt hat, die ihn von allen anderen unterscheidet. Die Irideszenz ist jedoch keineswegs nur Edelsteinen vorbehalten. Auch bei anderen dünnen Oberflächen mit natürlichem oder menschengemachtem Ursprung kann man diesem Phänomen jederzeit begegnen. Dazu gehören auch Seifenblasen oder bestimmte Insekten und Wolkenformen. Sie alle zeigen sich mit Hilfe dieses optischen Effekts in all ihrer Farbenpracht. Unter den Schmucksteinen verfügen vor allem der Labradorit, der Hämatit und der Bergkristall über irisierende Eigenschaften. Auch der Perlmuttglanz bei Perlen ist darauf zurückzuführen.

Edelsteine

Katzenauge

Der Begriff des Katzenauges kommt, wie der Name schon sagt, daher, dass sich manche Mineralien mit einem Lichtstreifen überziehen, sobald sie beleuchtet werden. Dieser ähnelt sehr stark der Pupille eines Katzenauges. Auch diese optische Besonderheit verdankt ihre Entstehung bestimmten, parallel zueinander angeordneten Einschlüssen im Edelstein, wie zum Beispiel Hohlkanälen oder Kristallfasern. Damit das Katzenauge besonders gut zur Geltung kommt, werden solche Edelsteine bevorzugt als Cabochon geschliffen. Auf diese Weise blitzt das Auge noch heller und intensiver auf. Die Franzosen bezeichnen diesen Effekt auch als `Chatoyance´ aus dem Französischen “chat” für Katze. Unabhängig davon, wie man diesen Effekt nun nennen möchte, der Katzenaugeneffekt verleiht seiner Tragenden in jedem Fall eine nahezu katzenhafte Eleganz. Auch bei synthetischen Steinen lässt sich ein Katzenauge recht gut nachbilden, indem man Lichtleitfasern in diese einarbeitet. Das bekannteste Katzenauge findet man beim Chrysoberyll. Dort zeigt es sich in seiner ganzen Kraft. Auch im Quarz begegnet man die Chatoyance häufig. Edelsteine wie Falkenauge, Tigerauge und der sogenannte Katzenaugen-Quarz sind Quarzvarianten, in denen Katzenaugen aufleuchten.

Lumineszenz

Lumineszenz

Die Lumineszenz ist zunächst ein Oberbegriff für diverse Leuchtphänomene bei Mineralien. Dabei führen von außen zugeführte Energie wie Licht, Wärme, oder Strom dazu, dass die Elektronen auf ein höheres Energieniveau gehoben werden. Dieser Zustand ist jedoch weniger stabil und so geben die Elektronen diese Energie in Form von Licht wieder ab und kehren in ihren Ausgangszustand zurück. Für Edelsteine ist hier in erster Linie die sogenannte Photolumineszenz entscheidend. Sie beschreibt, wie Edelsteine durch UV-, oder Röntgenstrahlen zum Leuchten gebracht werden. Dieser Vorgang des Lumineszierens kann unterschiedlich lange anhalten. Manchmal geben die Edelsteine das Licht so schnell wieder ab, dass es für das menschliche Auge kaum wahrnehmbar ist. In einem solchen Fall spricht man auch von Fluoreszenz. Die Phosphoreszenz hingegen bewirkt in Ausnahmefällen noch Stunden nach der Bestrahlung des Minerals ein Leuchten. Dieses Phänomen ist besonders faszinierend und macht derartige Edelsteine zu Recht sehr begehrt, zumal diese Steine selten zu finden ist. Die Lumineszenz macht die Schmucksteine nicht nur besonders einzigartig, sie hilft uns auch, deren Eigenschaften zu prüfen. Während eine Süßwasserperle beispielsweise unter Röntgenstrahlung aufleuchtet, tritt dieser Effekt bei einer Salzwasserperle nicht auf. Auch wenn Mineralien lumineszierend sind, so bleibt den Betrachtenden dieses faszinierende Schauspiel doch oft vorenthalten. Das mag daran liegen, dass das Leuchten schlicht zu schwach ist, oder die durch den Stein ausgesendeten Strahlen in einem Bereich liegen, der für das menschliche Auge nicht sichtbar ist. Die Liste potenziell leuchtender Edelsteine ist lang und erfüllt jeden Farbwunsch. Während Opale blau, grün oder weiß leuchten können, sendet ein Rubin hingegen rote oder orange Farbtöne aus. Darüber hinaus können auch Bergkristalle, Lapislazuli, Bernstein, Mondsteine, Beryll, oder Topas mit ihrem Farbenspiel verzaubern.

Pleochroismus

Pleochroismus

Dass ein Edelstein sein Farbe je nach Betrachtungswinkel und Beleuchtungsart ändert, wird als Pleochroismus bezeichnet. Der Ausdruck bedeutet übersetzt so viel wie `Mehrfarbigkeit´. Durch die Kristallstruktur in Edelsteinen wird auftreffendes Licht in zwei, drei, oder noch mehr Farben zerlegt. Diese Vielfarbigkeit ist verschieden stark ausgeprägt und kann von deutlich unterscheidbaren Farben bis hin zu verschiedenen Farbtönen reichen. Damit die Trägerin eines solchen Schmuckstücks dieses Phänomen in vollen Zügen genießen kann, müssen Edelsteinschleifer ihn genau analysieren, um das optimale Ergebnis zu erreichen. Hier wird oft das sogenannte Dichroskop zur Hilfe genommen. Wird ein Mineral unter dieser besonderen Lupe betrachtet und beleuchtet, kann ein Experte die Farbpalette damit analysieren und seine Arbeit danach ausrichten. Steine mit besonders ausgeprägtem Pleochroismus sind der gelb/grün/dunkelrote Andalusit oder der entweder farblose oder blaue Benitoit. Auch Saphire, Rubine, Hiddeniten und Alexandriten zeigen ihre Mehrfarbigkeit ebenfalls bereits beim Betrachten mit blossem Auge.

Wenn Sie sich nun zukünftig die Frage stellen, wieso Sie die Augen nicht mehr von Ihrem liebsten Edelstein wenden können, dann mag dies vielleicht auch an einem der beschriebenen, unwiderstehlichen Lichtspiele liegen. Auf unseren Seiten finden Sie eine Vielzahl an (Trau-) Ringen, Ohrringen, Anhängern und Ketten mit Edelsteinen und Diamanten, bei denen Sie dieses einmalige Phänomen immer wieder zum Staunen bringen wird.

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